Die schönsten Plätze der Erde

Ein Blog von Friedrich Maier

Eiszeit im Oberland: Eglinger Moorsenke mit Ascholdinger Filze

Die Eglinger Moorsenke liegt im nördlichen Teil des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen und gehört der Tölzer Moorachse an. Entstanden ist die Moorlandschaft während der letzten Eiszeit. Einst erstreckte sich dort der riesige Wolfratshausener See. Die Moorgebiete des nördlichen Landkreises stellen den letzten Rest des glazialen Sees dar.

Geologische Bedeutung: Das Eglinger-Deininger-Zungenbecken esntand durch Diffluenz, einer Aufspaltung des Gletschers in Teilarme. Dort befinden sich heute die Moorgebiete der Eglinger und Ascholdinger Filze.

Bezug zur Eiszeit: Die heutige Talsohle des Zungenbeckens war einst vom Wolfratshausener See bedeckt. Der See füllte ein glaziales Becken, dass durch Übertiefung des Isar-Loisach-Gletschers geformt wurde. Dieses Becken entstand am Ende der drittletzten Eiszeit, der Mindeleiszeit (460.000 bis 400.000 v. Chr.). Nach und nach wurden Schotter aus der Riß- und Würmeiszeit übergelagert. Die Eismächtigkeit betrug im Wolfratshausener Becken 250 bis 300 m. Der See entstand erst vermutlich zur Interglazialzeit zwischen Riß- und Würmeiszeit. Definitiv nachweisbar ist der kurz nach der Würmeiszeit (vor 15.000 Jahren). Durch den Durchbruch der Isar lief der See aus.

Heute: Das 200 ha große Filzgebiet stellt den größten zusammenhängenden Moorkomplex des nördlichen Tölzer Landkreises dar. Seit 1986 steht das Moorgebiet als Landschaftsschutzgebiet unter besonderem Schutze. Hier haben selten Arten noch einen Lebensraum, wie die Strauchbirke oder die fleischfressende Pflanze Sonnentau. Die Wasserfläche werden als Brut- und Tummelplatz einiger Wasservogelarten genutzt, wie die Krickente. In den Moorwäldern sind der Baumpieper und Neuntöter vorzufinden. 2003 wurde das Moorgebiet als FFH-Gebiet ausgerufen, aufgrund des beheimateten Großen Moosjungfer (seltene Libellenart).

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