Die schönsten Plätze der Erde

Ein Blog von Friedrich Maier

Tagesausflug nach Wasserburg am Inn (02.09.23)

Nach dem extremen Unwettern und den ergiebigen Regenfällen mit eintretenden Hochwasser, beruhigte sich das Wetter wieder und es entwickelte sich ein recht stabiles Hochdruckwetter. Am ersten Septemberwochenenede ging es nach Wasserburg am Inn. Als Abstecher unternahmen wir einen kleinen Spaziergang am Hofstätter See und dem Burgermoos. Danach ging es nach Rosenheim auf das Herbstfest.

Reisezeitpunkt: 02.09.23

Teilziele der Strecke: Wasserburg am Inn mit Altstadt; Kloster Attel mit Einkehr ins Fischstüberl; Hofstätter See und Burgermoos; Rosenheim mit Herbstfest.

Wetter: sonniges Wetter mit warmen Temperaturen. Die Temperaturen lagen bei +26°C.



Wasserburg am Inn


Die Stadt Wasserburg am Inn (12.800 Einwohner, 2021) liegt 55 km östlich der Landeshauptstadt München und 25 km nördlich der Kreisstadt Rosenheim. Die Stadt war einst Sitz des Landgerichts. Die Altstadt besticht durch prunkvolle Bauwerke und Gebäuden im Inn-Salzach-Stil. Weitbekannt ist Wasserburg für seine wunderschöne Innschleife, die von historischen Häusern gesäumt ist. 

Wasserburg am Inn bietet eine landschaftliche Besonderheit: Die Altstadt ist auf einer vom Inn fast vollständig umflossenen Halbinsel gelegen. Nur über eine schmale Landzunge ist der historische Teil der Stadt erreichbar. Von der Innleiten, einem 70 m hohen Steilufer auf gegenüberliegender Seite, hat man eine weitüberblickende Aussicht auf die Altstadt. Im Inn selbst liegt die kleine bewaldete Kapuzinerinsel, deren Namen sich vom ehemaligen Kapuzinerkloster Wasserburg ableitet. Der Ortsname von Wasserburg führt vermutlich auf die gleichnamige Burganlage der Stadt zurück. Nachweisbar sind auch Siedlungen am Fuße der Burg. In den Karten Apians aus dem 16. Jahrhundert  wird die Siedlung auch „Newenhochenaw“ (= Neuenhochenau) genannt. Diese Ortsbezeichnung könnte auf das Kloster „Hohenoue“ hinweisen. Die Abtei lag südlich der Stadt und ist heute unter dem Namen Altenhohenau bekannt. 

Bei Wasserburg am Inn wurden bronzezeitliche Funde entdeckt. Des Weiteren wurden Tuffsteinmauern aus dem 09. Jahrhundert mit einem Begräbnisplatz gefunden. Die Ansiedlung wurde aufgegeben. Dabei wurde auch das Skelett „Fletzi“ entdeckt. Die Ersterwähnung der Stadt beruft sich auf dem Zeitraum von 1085 und 1088. In den Abschriften des Traditionsbuchs des Klosters St. Emmeran in Regensburg ist von einem Dietrich von Wasserburg die Rede. Als Fälschung stellte sich die Urkunde heraus, in der Hallgraf Engelbert seinen Stammsitz von der Burg Limburg nach Wasserburg verlegte. 

Durch die Innschifffahrt, den Salzhandel und die damit verbundenen wirtschaftlichen Einnahmen verhalfen der Stadt zu Wohlstand. Ab dem 13. Jahrhundert sind für Wasserburg Stadtrechte belegt. 1220 wies die Stadt bereits Ringmauern und einen Graben auf. 1247 kam es zu einer 17-wöchigen Belagerung und anschließender Eroberung durch Herzog Ludwig. Die Grafen von Wasserburg verloren ihre Besitztümer an die Wittelsbacher. 1248 erfolgte die Aufnahme in die bayerische Landtafel. 1252 wurde ein Rathaus errichtet. Über weitere Vorgänge in der Geschichte des Hochmittelalters ist wenig bekannt, aufgrund des 1339 ausgebrochenen Stadtbrandes, der ein Großteil der Dokumente und Urkunden zerstörte. 

Im Dreißigjährigen Krieg kam es zur Besatzung Münchens durch die Schweden, welche um 1632 bis an den Inn vorstießen. Die Bewohner des linken Innufers wechselten daraufhin, oft in Begleitung des Viehs, auf die rechte Innseite. Die Orte haben infolgedessen viele Geflüchtete aufzunehmen. Des Weiteren waren dort die kaiserlichen und bayerischen Soldaten stationiert. Dies sorgte in der Bevölkerung für Wiederstand, so dass sich etwa 1500 Bauern aus den Klinger und Krainburger Gerichtsbezirken bei Achatz versammelten. Es kam zur offiziellen Aufforderung der Auflösung der Versammlung, dieser wurde aber nicht gefolgt, so dass Pater Johann (Kapuziner, Wasserburger Kloster) als Vermittler geschickt wurde. Dem Geistlichen gelang die vorläufige Besänftigung der Bauernschaft. Jedoch kam es zu einer erneuten Stationierung des bayerisch-kaiserlichen Streitheers an der rechten Innseite. Daraufhin entflammte der Aufstand wieder. Es kam zu Verhaftungen und Befreiungen. Ein weiterer Geistlicher, Pater Romanus (Kapuziner) konnte erneut zwischen den Bauern und dem nach Salzburg gezogenen Kurfürsten Maximilian I. vermitteln. Die Bauerschaft weigerte sich, dennoch den Achatzberg zu verlassen, daraufhin wurden 170 Bauern gefangen genommen und drei davon als Rädelsführer hingerichtet. Im späteren Kriegsverlauf riss man alle Brücken über den Inn, mit Ausnahmen der von Wasserburg durch den Kurfürsten ab. Der Wasserburger Flussübergang konnte erfolgreich gegen die Schweden verteidigt werden. 

Die Stadtentwicklung Wasserburgs und ihre Blütezeit gehen auf den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handelsverkehr zu Wasser und Land zurück. Der Inn war Teil der Haupthandelswege über Wasser. In Wasserburg selbst kreuzt die Salzstraße (Reichenhall-München-Augsburg-Landsberg) mit dem Inn. Kaiser Ludwig d. Bayern stand mit der Innstadt in großer Gunst. Dadurch hatte Wasserburg Salzprivilegien inne, die die starke Wirtschaftlichkeit untermauerten. Der Salzhandel übertraf dem der Stadt Rosenheim um Vielfaches. Die Stadt selbst konnte ihr mittelalterliches Stadtbild am besten aller Innstädte bewahren. 


Hofstätter See und Burgermoos 


Hofstätter See
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