Die schönsten Plätze der Erde

Ein Blog von Friedrich Maier

Klima der Slowakei

Die Slowakei liegt im Übergangsbereich vom gemäßigten Klima zum kontinentalen Klima mit relativ warmen Sommern und kalten, bewölkten sowie feuchten Wintern. Die Temperaturen können im Extremfall bis auf -30°C sinken, Werte darunter sind jedoch rar. Die wärmsten und trockensten Gebieten befinden sich im Süden. Typisch sind hier das Donautiefland, Ostslowakisches Tiefland sowie niedriger gelegene Täler und Talkessel. Nebel entsteht insbesondere im Herbst und Winter, vor allem in Talkesseln, während in den höheren Lagen kann es im Winter zu Temperaturinversionen kommen.


Klimazonen:

Die Slowakei liegt in der kontinentalen gemäßigten Zone, wobei der Einfluss des ozeanischen Klimas (Golfstrom) nach Osten abnimmt. Regional gibt es jedoch Unterschiede, hauptsächlich zwischen dem gebirgigen Norden und südlichen Tiefländern.

Wärmste Region:

Die wärmste Region in der Slowakei ist die Hauptstadt Bratislava und die Südliche Slowakei mit der Donautiefebene. Hier erreichen die Temperaturen häufig über +30°C. Die Stadt Hurbanovo weist Temperaturen bis zu +39°C auf. In den Nächten sinken die Temperaturen etwas unter +20°C. Die Winter sind kalt und weisen Temperaturen zwischen -5°C und +10°C auf. An sehr kalten Nächten kann die Temperaturen auch auf -10°C sinken.


Temperaturen:

Rekordtemperaturen:

Rekorde wurden in Komárno mit 40,3 °C (20. Juli 2007) beziehungsweise in Vígľaš-Pstruša mit −41 °C (11. Februar 1929) gemessen.

Durchschnittliche Jahres- und Monatstemperaturen:

Die durchschnittliche Jahrestemperatur erreicht 9 °C bis 11 °C, im Januar bewegt sich der Durchschnitt zwischen −2 °C und −1 °C, im Juli zwischen 18 °C und 21 °C. Zudem sind Temperaturwerte im Westen um etwa 1 °C höher als im Osten.


Niederschläge:

Der jährliche Niederschlag ist auch der niedrigste, von etwa 500 mm bei Senec und Galanta bis 550 mm im Ostslowakischen Tiefland. Diese Region wird von den Messstationen Bratislava, Hurbanovound Košice repräsentiert, während die Messstation Kamenica nad Cirochou einen Übergang darstellt. Im Allgemeinen konzentriert sich der Niederschlag auf Sommer (Juni bis August) mit etwa 40 % der jährlichen Werte, im Frühling fällt gegen 25 %, im Herbst etwa 20 %, während der Restanteil von 15 % auf Winter entfällt. Der höchste je auf einen Tag gefallene Niederschlag war in Salka mit insgesamt 231,9 mm (12. Juli 1957). Im Sommer kommt es oft zum stürmischen Wetter, wobei fast jedes Jahr erreicht irgendwo der tägliche Niederschlag 100 mm.

Schnee:

Die Schneebedeckung fällt von 80–120 Tagen in den Gebirgen über 60–80 Tage in Talkessel bis auf 40 Tage in der Südslowakei ab.


Unterschiede zwischen Hoch- und Tiefländer:

Donautiefebene und Ostslowakisches Tiefland:

Die beiden Ebenen sind die wärmste und trockensten Regionen der Slowakei.

Innerkarpatische Talkessel und Gebirge:

Das mäßig warme Klimagebiet ist über innerkarpatische Talkesseln sowie in niedrigeren Gebirgen anwesend, wobei pro 100 Höhenmeter im Allgemeinen die durchschnittliche Temperatur um etwa 0,6 °C senkt und der Niederschlag um etwa 50–60 mm zunimmt. Das kalte Klima herrscht in der gesamten Tatra, oberen Teilen der Niederen Tatra sowie den höchsten Bergen der Kleinen und Großen Fatra, Slowakischer Beskiden sowie des Slowakischen Erzgebirges. Charakterisiert wird das Klima von der niedrigsten Jahrestemperaturen: gegen 2000 Höhenmeter beträgt der jährliche Durchschnitt −1 °C, in den höchsten Gipfeln der Tatra −3 °C. Für den Januar sind die durchschnittlichen Werte in der Tatra von gegen –10 °C verzeichnet, im Juli erreicht der Durchschnitt etwa 3 °C. Der jährliche Niederschlag variiert von etwa 1400 mm in der Kleinen und Großen Fatra sowie der Niederen Tatra bis zu mehr als 2000 mm in der Tatra.

Flusstäler und Talkessel:

In den an das Tiefland anschließenden Flusstälern von beispielsweise Waag, Nitra oder Hron schwenkt die Jahrestemperatur zwischen 6° C und 8° C, in den höchsten Talkesseln (Popradská kotlina, Oravská kotlina) sinkt sie unter 6° C. Gegen 1000 Höhenmeter erreicht die Jahrestemperatur Werte von 4 °C bis 5 °C. In den Talkesseln erreicht die durchschnittliche Temperatur im Januar Werte zwischen −5 °C und −3 °C, im Juli zwischen 14 °C und 16 °C. Dorthin fällt um 700–800 mm jährlich, in Teilen der Zips jedoch wegen Regenschatten nur etwa 600 mm. Messstationen befinden sich in Sliač, Poprad sowie Oravská Lesná. Messstation für dieses Klima befindet sich am Gipfel des Lomnický štít (2632 m).


Stürme:

In den Gebirgen sowie Gebirgstälern und Talkesseln herrscht im Durchschnitt in 30–35 Tagen pro Jahr stürmisches Wetter, während im Tiefland dieser Wert geringer ist.

Winterstürme:

Winterstürme kommen in der Slowakei selten vor. Abhängig von der Höhenlage kann es im Winter heftigschneien: in der Tatra können die Gipfel mehr als 200 Tage pro Jahr beschneit sein, in den beschattenen Tälern kann manchmal der Schnee in der Form von Schneefeldern ganzjährig liegen bleiben.


Jahreszeiten:

Frühling:

Der Frühling beginnt Anfang März und weist kühles Wetter mit Tageswerten um die +9°C auf. In den ersten Frühjahrswochen steigen die Werte auf über +14°C. Der Mai und Juni sind bereits schon sehr warm. In der Slowakei ist das Wetter im Frühling sehr instabil.

Sommer:

Der Sommer beginnt Ende Mai bis Anfang Juni. Das Wetter ist heiß mit Tageswerten von über +30°C. Im Juli können die Höchstwerte auf +37°C und +40°C steigen, vor allem in der südlichen Slowakei. Zu den wärmsten Gegenden zählen die Stadtgebiete von Komárno, Hurbanovo, Bratislava oder Štúrovo. Regen und Gewitter im Sommer lassen sich häufig auf den “Sommermonun” zurück zu führen. Dieser wird “Medardova kvapka” genannt, d. h. soviel wie “40 Tage Regen”. Die Sommer in der nördlichen Slowakei sind mild und angenehm mit Tageswerte um +25°C.

Herbst:

Der Herbst beginnt Ende September und wird durch feuchtes und windiges Wetter charakterisiert. In den ersten Wochen kann es noch sehr warm und sonnig werden, diese Schönwetterphase beginnt im späten September und Endet im frühen Oktober.

Winter:

Die Winter beginnen Ende November oder Anfang Dezember mit Temperaturen von -5°C bis -10°C. Die Monate Dezember und Januar weisen für gewöhnlich Schnee auf. Die niederen Lagen weisen zwar Schnee auf, aber keine stabile Schneedecke. Hier herrscht vorwiegend Frost vor. In den Bergen sind die Wintermonate kälter und schneereicher. Schnee liegt dort bis März oder April. Die Nachttemperaturen können auf -20°C und kälter fallen.


Donautiefland:

Die Donautiefebene ist die wärmste, sonnigste und trockenste Region der Slowakei. Die sonnenverwöhnte Ebene lässt den Anbau von Aprikosen und Wassermelonen zu. Die Sommer sind hier heiß und können hohe Temperaturen von bis zu knapp +40°C erreichen. Längere Dürreperioden sind möglich. Das Klima ist ein Steppenklima, das mit dem Klima der Pannonischen Tiefebenen zu vergleichen ist. Die Winter können für kürzere Zeit sehr kalt werden. Nachtwerte von unter -10°C können auftreten.

Bratislava (Bratislavsky kraj)
1. "Pogodaiklimat.ru – Bratislava". Pogodaiklimat.ru. Retrieved March 20, 2014.
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Grantal:

Das Klima im Grantal ist streng und kontinental. Die Sommer sind zwar sehr warm, aber die Winter sind lang, streng und eisig. Die Niederschläge sind in den Sommermonaten hoch, da die Gewitterentstehung steigt. Schnee fällt reichlich.

Sliač:

1. Google-Suche: Sliač climate, zit. n. NOAA, zuletzt geprüft am 19.04.2014.


Kaschauer Kessel (Košická kotlina)

Košice und der Kaschauer Kessel liegen in der gemäßigten Zone und im Bereich des Kontinentalklimas mit vier ausgeprägten Jahreszeiten. Die Sommer sind in der Regel warm und trocken, die Winter kalt und feucht.

1. Google-Suche: Košice climate, zit. n. NOAA, zuletzt geprüft am 19.04.2014.


Mátra-Slancec-Gebiet und Nordungarisches Mittelgebirge:

Lučenec:

1. Google-Suche: Lučenec climate, zit. n. NOAA, zuletzt geprüft am 19.04.2014.


Ostslowakische Tiefland:

Beim Klima herrscht der kontinentale Charakter vor: trocken-heiße Sommer und feucht-kalte Winter. An den kügeligen Rändern der Tiefebene liegt zwar etwa 100 Tage im Jahr Schnee, doch ist das Januar-Monatsmittel der Lufttemperatur in tieferen Lagen nur knapp unter Null. Im Juli und August können Tagesschnitte von 30 °C überschritten werden.

Kráľovský Chlmec (Trebišov)
1. Google-Suche: Kráľovský Chlmec climate, zit. n. NOAA, zuletzt geprüft am 19.04.2014.
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Slowakisches Mittelgebirge:

Das Klima dieser Region wird von den regionalen Gegebenheiten unterschieden. In den Gebirgen herrscht ein kühleres und feuchteres Klima, als in den Talkesseln, Tälern oder Senken. Die Winter sind jedoch überall streng, kalt und schneereich. Die Sommer sind in den Höhenlagen recht mild und angenehm, während die Senken und Kessel sehr warmen Sommermonate aufweisen.

Sliač (Zvolen, Banskobystrický kraj)
1. Google-Suche: Sliač climate, zit. n. NOAA, zuletzt geprüft am 19.04.2014.
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Untertatra-Kessel (Podtatranská kotlina):

Das Klima im Kessel ist ein strenges Kontinentalklima mit sehr kalten, langen und eisigen Wintern, sowie warmen, sonnigen und relativ feuchten Sommern. Der Schneefall ist reichlich.

Poprad:

1. Google-Suche: Poprad climate, zit. n. NOAA, zuletzt geprüft am 19.04.2014.


Waagtal:

Das Klima in Waagtal ist ein gemäßigt Kontinentalklima mit etwas höheren Niederschlägen, als in der Donautiefebene. Die Sommer sind nicht ganz so heiß und die Winter sind deutlich strenger. Generell weist die Region nicht eine ganz so unangenehme Hitze auf.

Piešťany:

1. Google-Suche: Piešťany climate, zit. n. NOAA, zuletzt geprüft am 19.04.2014.


Wiener Becken:

Das Wiener Becken bildet ein Übergangsklima mit ozeanischen Einflüssen aus dem Westen und kontinentalen Einflüssen aus dem Osten. Dies macht sich im Jahresvergleich durch meist stark schwankende Messergebnisse bemerkbar. Insgesamt hat Wien meist nur geringere Niederschlagsmengen und längere Trockenperioden zu verzeichnen.

Malacky:

1. Google-Suche: Malacky climate, zit. n. NOAA, zuletzt geprüft am 19.04.2014.


Záhorie (Záhorská nížina):

Das Klima in der Záhorie wird vom Wiener Becken und den Karpaten beeinflusst. Die Winter sind deutlich strenger, als in den Ebenen des Wiener Beckens und die Sommer leicht kühler.

Stupava:

1. Google-Suche: Stupava climate, zit. n. NOAA, zuletzt geprüft am 19.04.2014.


Klimawandel in der Slowakei:

Temperaturen:

Im Klimazeitraum zwischen 1881 und 2008 nahm die durchschnittliche Jahrestemperatur um +1,6°C zu. In Mittel- und Westeuropa wurden extrem warme und kalte Jahre verzeichnet. Vor allem die Sommertemperaturen nahmen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert kontinuierlich zu.

Niederschläge:

Im Klimazeitraum zwischen 1881-2008 nahm der jährliche Niederschlag in der gesamten Slowakei um ca. 3,4°C ab. In der südlichen Slowakei ging der Niederschlag sogar um 10% zurück. Der Norden und Nordosten weist einen Rückgang von bis zu 3% auf. Zwischen 1995 und 2010 kam es zu einen signifikanten Anstieg an extremen Niederschlägen mit höheren Risiken für Überschwemmungen. Andererseits nimmt die Anzahl der Dürretage deutlich zu und auch Dürreperioden halten länger an. Strenge Dürrejahre waren 1994, 2000, 2002, 2003 und 2007. Hinzu kommend ist ein Anstieg der Menge an Schnee und Winterniederschlägen zwischen 1951 und 2008 zu verzeichnen. Der Trend ist anhaltend.

Hitzewellen:

In den Karpatenländer (Kroatien, Ungarn, Slowakei, Tschechien, Polen, Ukraine, Rumänien und Serbien) nimmt die Anzahl der Hitzewellen stark zu. Auch halten diese länger an und sind deutlich intensiver als in der Klimazeitreihe zwischen 1961 und 2010. Stark betroffenen Regionen sind die Ungarischen Tiefebenen (auch die slowakischen Donauebene) und das südliche Rumänien.

Kältewellen:

Die Anzahl der Kältewellen blieb im Durchschnittsbereich, auch die Intensität hat sich nicht verschlimmert. Anderseits ist mit straken Kaltlufteinbrüchen vor allem im Herbst zur rechnen.

Extremwetterlagen:

Der Trend der Zunahme an Extremwetterlagen ist gegeben. Die Anzahl an Kältewellen sind zwar kontinuierlich geblieben, allerdings nehmen Hitzewellen stark zu und werden immer länger, heftiger und intensiver. Die Slowakei liegt in der Transitzone vom mediterranen Gebiet zum zentralueropwsichen Gebiet und liegt zwischen zwei Wetterfronten, dadurch sind Extremwetterlage keine Seltenheit.

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