Die schönsten Plätze der Erde

Ein Blog von Friedrich Maier

Unterwegs im Zeller Winkel (07.06.23)

Der Zeller Winkel ist eine wunderschöne Region der Gemeinde Dietramszell im schönen bayerischen Oberland des Tölzer Winkels. Als Zentrum gilt der Ort Dietramszell. Die Region wird von wunderschöner Landschaft, alten Kulturräumen, schönen Ortschaften und seltenen Kulturschätzen geprägt.

Reisezeitpunkt: 07.06.23

Teilziele der Strecke: Dietramszell mit Waldweiher, Kloster, Kreuzbichl; Linden mit Filialkirche, Lochen mit Filialkirche, Jasberg, Baiernrain, Berg, Fraßhausen, Thanning mit Thanninger Weiher, Harmating, Weihermühle und Ascholding mit Isar.

Wetter: sonniges Wetter mit warmen Temperaturen. Die Temperaturen lagen bei +25°C.




Dietramszell: Waldweiher, Kloster und Kreuzbichl


Ausgangspunkt der kleinen Rundreise durch den Zeller Winkel war Dietramszell mit seinen bekannten Kloster. Als erstes Ziel stand der Waldweiher auf der Liste. Dieses 7,4 ha große Gewässer ist ein künstlich angelegter See, der öfters Drehort verschiedener Serien (Pumuckl, Der Geist des Wassers, Forsthaus Falkenau) war. Der Waldweiher ist heute ein beliebtes Badeziel der Einheimischen.

Waldweiher
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Der Waldweiher liegt im dichten Waldgebiet des Zeller Waldes. Dieser war im Mittelalter eine meidende Region. Um 1100 kam es zur Gründung des Klosters Dietramszell unter dem ersten Probst Dietram. Das Kloster weist eine bewegte Geschichte auf und stand über mehrere Jahrhunderte unter der Jochschaft des Klosters Tegernsees. Erst im 17. Jahrhundert kam es zu langsam zur Ablösung und das Kloster erlangte neuen Aufschwung. Zu dieser Zeit wurde auch die heutige ehemalige Stiftskirche Mariä Himmelfahrt (1729 bis 1741). Das Innere des Gotteshauses ist mit wunderbarer barocker Kunst ausgestattet und gehört zu den schönsten Kirchen Oberbayerns.

Ehemalige Stiftskirche Maria Himmelfahrt (Klosterkirche)
Blick auf den Innenraum der prunkvoll ausgestatteten Barockkirche.
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Vom dunklen Zellbachtal, in dem das Kloster gelegen ist, ging es weiter auf den Kreuzbichl, einer Anhöhe südwestlich von Dietramszell. Dort oben steht eine katholische Friedhofskirche. Dieser Kirchenbuch ist ein spätgotischer Chorkapellenbau und wurde um 1497 vollendet. Das Langhaus stammt aus dem Jahr 1641. Die nebenstehende Gruftkapelle wurde 1666 erbaut.

Kreuzbichl
Blick vom Kreuzbichl auf die bayerische Alpenkette.
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Linden und Lochen: Kirchen der Spätgotik


Linden und Lochen sind zwei Ortschaften der Gemeinde und liegen jeweils auf zwei exponierte Moränenhügel. Beide Orte werden von zwei Kirchen überragt, die beide aus der spätgotischen Zeit stammen. In Linden befindet sich die römisch-katholische Kirche zur Schmerzhaften Muttergottes (Maria zu den Sieben Schmerzen; St. Maria und Maternus). Der Kern des Kirchenbaus wurde um das Jahr 1500 errichtet und stellt somit einen spätgotischen Bau dar. Die barocke Ausstattung des Innenraums steht im gegensätzlich Kontrast zum unverputzten Satteldachturm, der einst ein Chorturm war. Dieser wurde um 1400 errichtet. Legenden meinen gar, dass der Kirchturm aus der römischen Antike stammt und einst als Wachturm gegolten hat. Heute sollen noch die ehemaligen Schießscharten erkennbar sein. Die Kirche wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört und zwischen 1629 und 1630 wieder errichtet. Besonders hervorzuheben sind die spätmittelalterlichen Fresken, die um 1400 gemalt und heute in beachtenswerter Vollständigkeit vorhanden sind. Sie zeigen an der Westwand die Anbetung der Heiligen Drei Könige, in der Laibung die klugen und törichten Jungfrauen, an der Nordwand den Marientod, im Osten Mariä Verkündigung, in der Laibung des Fensters im Osten die Heiligen Barbara und Katharina, an der Südwand die Anbetung Jesu und die Darstellung im Tempel, darüber die Verkündigung an die Hirten, weiter das Schweißtuch der Veronika. Das Gewölbe zeigt die vier Evangelisten mit ihren Symbolen.

Kirche zur Schmerzhaften Muttergottes (Linden)
Fresken I
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Im Nachbarort Lochen steht die spätgotische Filialkirche St. Magdalena. Diese wurde um 1520 errichtet und weist einen westlichen Tuffsteinquaderturm auf. Die Inneneinrichtung ist größtenteils aus der Barockzeit. Leider war das Gotteshaus für Besucher nicht geöffnet.



Jasberg und Baiernrain


Der Jasberg ist ein Moränenzug des nordöstlichen Gemeindegebiets und stellt eine markantes Landschaftsbild dar. Auf dem Berg thront ein größeres Hofanwesen mit Kirche. Der Ortschaft ist jährlicher Austragungsort des Almfestes. Von dort oben hat man ein schönes Panorama vom Wendelstein bis zu den Ammergauer Alpen. Von Jasberg aus ging es über Erlach und Steingau nach Baiernrain. Diese Ortschaft war bis 1972 Sitz einer eigenständigen Gemeinde. Wichtigstes Bauwerk ist die Filialkirche St. Peter und Paul, ein im Kern gotischer und im barock veränderter Kirchenbau, der 1632 durch die Schweden zerstört und ab 1863 verändert worden ist.



Fraßhausen und Thanning mit Thanninger Weiher


Über Berg verlässt man die Ebene von Baiernrain und gelangt in die Moränenhügel des bayerischen Oberlandes. Fraßhausen liegt eingebettet von Wäldern inmitten der Moränenzüge der letzten Eiszeit. Auffällig sind die vielen Toteislöcher in der Umgebung. Der Ort wurde 1280 erstmals erwähnt und war zu dieser Zeit Standort von Zehnthäuser. Später wurde dort eine Burg errichtet, von der nur noch der Burgstall vorhanden ist. Der Ortskern wird von Bauernhäusern dominiert, die teils unter Denkmalschutz stehen und eine klassische, altbairische Bauweise aufweisen. In Richtung Norden befindet sich ein Hügelgrabfeld der Keltenzeit. Von dort geht es weiter in die Gemeinde Egling nach Thanning. Dieser Ort gehört zu den ältesten Siedlungen der Region und war einst bedeutender Gerichtssitz mit Burgstandort der Wolfratshauser Grafen, einer Seitenlinie der Andechser Grafschaft. Besonders sehenswert ist die große Pfarrkirche St. Peter und Paul mit wuchtigen Turm und barocker Ausstattung. Zwischen Thanning und Fraßhausen verläuft das Reichertshausener Tal, ein 8 km langer Geländeeinschnitt, der einst von glazialen Schmelzflüssen gebildet wurde. Dort liegen die Thanninger Weiher. Ingesamt bilden drei Weiher eine kleine Seenplatte am Grunde des Tales. Die Weiher sind vom Erscheinungsbild recht unterschiedlich. Am ursprünglichsten wirkt das größte Stillgewässer. In Richtung Fraßhausen schließt sich ein weitläufiges Schilfgebiet an, das von Wasservögeln als Brutstätte und Rückzugsort benutzt wird.



Harmating und Weihermühle


Weiter von Thanning ging nach Harmating. Dieser Ortsteil der Gemeinde Geling wurde bereits als Siedlung im 12. Jahrhundert erwähnt. Sehenswert sind das Schloss Harmating aus dem 13. Jahrhundert. Das Schloss ging aus einen mittelalterlichen Edelsitz hervor und wurde vorerst als Burg von den Herren von Harmating erbaut. Ab 1531 war der ehemalige Feudalsitz in Besitz der Münchner Patrizierfamilie von Barth. Heute ist das Schloss für Besucher nicht zugänglich und befindet sich im Privatbesitz.

Harmating
Die St. Leonhardkapelle wurde im späten 17. Jahrhundert errichte.
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Wenn man Harmating in Richtung Isartal hinabfährt erreicht man direkt den Ort Weihermühle mit den gleichnamige Weiher. Dieses Gewässer ist ein beliebter Badeort und liegt recht idyllisch am Fuße höherer und bewaldeter Moränenhügel. Das gesamte Gewässer ist von einen Schilfgürtel umsäumt.



Ascholding und Isar


Als letzte Station des Tagesausflugs stand Ascholding auf der Liste. Dieser Ort wurde bereits im frühen Mittelalter gegründet und war Sitz einer großen Adelsfamilie der Ascholdinger. Heute noch befindet sich am Ortsrand das Schloss. Die Isar fließt nahe am Ort vorbei. Die Stadt Geretsried ist direkt angrenzend am Fluss und per Luftlinie nicht weinentfernt. Die Ascholdinger Isarauen stehen unter Naturschutz gehören zu den letzten Flussauwäldern Mitteleuropas.

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