Die schönsten Plätze der Erde

Ein Blog von Friedrich Maier

Athen Klima

Das Stadtklima Athens ist ein ganz besonderes in Griechenland und auch in Europa und galt vor der Entwicklung der Stadt zum fast das gesamte attische Becken überwuchernden „Wasserkopf“ als eines der besten der Welt. Der Name Attikas geht auf Akte (griech. für „Küste“ oder „Vorgebirge“) zurück, es handelt sich um eine Halbinsel, Wind gibt es fast ausschließlich von Süden.

Nicht wenige zogen aufgrund dessen nach Athen oder verbrachten längere Zeit dort, beispielsweise Sophie de Marbois-Lebrun, die eine Villa am nördlichen Rand der Stadt erbauen ließ und ihren Lebensabend dort verbrachte. Rainer Maria Rilke schrieb 1906 dem in Athen lebenden Ernst Hardt, „für zwei oder drei Monate nach Athen zu gehen“, um dort zu überwintern. Walther Judeich schrieb 1931 in seiner Topographie von Athen: „Das Klima von Athen scheint sich seit dem Altertum im ganzen so wenig geändert zu haben wie das Bild der Landschaft“. Josef von Ow schrieb 1854, dass Einheimische wie Fremde im Hochsommer die Stadt für einige Tage verlassen und „bringen die heißeste Zeit im Gebirge oder auf den Inseln zu“.

Temperatur und Sonnenstunden:

Durch die Lage Athens, im Westen, Norden und Osten umringt von Bergen, und die vorherrschenden Winde in Griechenland, ist das Klima in Athen noch trockener und wärmer als in anderen Regionen des Landes. Sommertemperaturen erreichen während Hitzeperioden, die drei, vier Tage andauern und von Juni bis September auftreten können, bis zu über 40 °C im Schatten. Durch die dichte Besiedlung und den Mangel an innerstädtischen Grünflächen kühlt es in der Nacht kaum ab. Temperaturen von 25 °C um Mitternacht sind die Norm im Sommer, 30 °C keine Seltenheit. Erst gegen Morgen fällt das Thermometer kurzzeitig unter 25 °C. Im Winter dagegen kommt es häufiger zu Kaltlufteinbrüchen aus dem Norden, die dann vor allem in den nördlichen Stadtbezirken auch in regelmäßigen Abständen zu einer Schneedecke führen können. Für mitteleuropäische Verhältnisse sind vor allem die Novembertage noch erstaunlich warm. Während es in anderen südeuropäischen Städten schon „Wintertemperaturen“ hat, sind es in Athen oftmals bis Mitte November noch 20–25 °C am Tag. Dafür fängt das Frühjahr später an, und März und April sind noch erstaunlich kühl. Die Temperaturmittelwerte liegen in der kalten Jahreszeit (Dezember bis Februar) zwischen 9,6 °C und 11,4 °C. Vereinzelt gibt es auch Frosttage mit Tiefsttemperaturen bis −5 °C. In der warmen Jahreszeit (Mai bis September) bewegen sich die Temperaturmittelwerte zwischen 20,5 °C und 29 °C. In Athen werden pro Jahr über 2.800 Sonnenstunden und nicht weniger als 348 Sonnentage gezählt. An manchen Tagen wehen auch Sand und Staub aus der Sahara bis nach Athen und bedecken die Straßen.

Insgesamt kommt es im Jahr zu einem Tag, an dem die Temperatur mindestens +40°C gemessen wurde. Der Schnitt stammt vom Messzeitraum 2006-2017 aus der Messstation Athen-Elefsis. Im Juli kommt es an 0,6 Tagen zu einer Tagestemperatur von +40°C, danach folgen der August (0,3 Tage) und der Juni mit 0,5 Tage.

Niederschlag:

Insgesamt bleibt die Jahresniederschlagsmenge mit 402 mm pro Jahr in Athen auf einem sehr niedrigen Niveau. Die meisten Niederschläge fallen dabei von Ende Oktober bis Anfang Februar. Als besonders niederschlagsarm erweisen sich die Sommermonate Juni bis September.

Klimatabellen:

1991-2020:

Hellenic National Meteorological Service


Einzelnachweise:

  1. Climatic Data by City: Athen Elliniko, Attika.HNMS, Hellenic National Meteorological Service. URL. – abgerufen am 2021-06-22.

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