Westböhmen (CZ): Hrad Kašperk (Karlsberg) – 04.11.25

Kašperk: Die Kaiserliche Wache über dem Böhmerwald (Karlsberg)

Der Start in den hocheffizienten Burgen-Loop durch Westböhmen führt direkt zum majestätischsten Punkt der Tour: der Burg Kašperk (Karlsberg). Im Herzen der Šumava-Region (Böhmerwald) und der Pilsner Region gelegen, thront Kašperk auf einem steilen Hügelkamm und bietet einen ersten atemberaubenden Blick auf die Weite der böhmischen Landschaft. Die Burg ist nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern vor allem ein Monument der Geschichte.

Sie wurde ab 1356 im Auftrag von Kaiser Karl IV. erbaut, um die strategisch wichtigen Handelswege, insbesondere den Goldenen Steig, zu schützen und die Grenze zu Bayern zu sichern. Kašperk ist damit die höchste Königsburg Böhmens.

Für den Erlebnis-Optimierer ist der Reiz der Burg gerade in der Nebensaison die imposante äußere Erscheinung. Da die Anlage im November geschlossen ist, liegt der Fokus auf der äußeren Architektur und der dramatischen Lage. Die Burg präsentiert sich als typische gotische Anlage mit zwei dominanten, rechteckigen Türmen und massiven Mauern, die die raue Witterung des Böhmerwaldes überstanden haben. Der kurze Weg zum besten Fotospot (der oft schon vom Parkplatz aus einen beeindruckenden Blickwinkel bietet) ist ein lohnender Sprint, um die Essenz dieser kaiserlichen Wache einzufangen. Kašperk setzt den historischen und landschaftlichen Maßstab für alle folgenden Stopps auf diesem einzigartigen Roadtrip.


Baugeschichte: Die Kaiserliche Gründung der Burg Kašperk

Die Entstehungsgeschichte der Burg Kašperk ist untrennbar mit der Herrschaft des bedeutendsten böhmischen Königs und römisch-deutschen Kaisers, Karl IV., verbunden. Die Entscheidung für den Bau fiel im Jahr 1356, einer Zeit, in der Karl IV. die Sicherung seiner Kronländer und der strategischen Handelswege in den Vordergrund stellte.

Der Bau der Burg, deren deutscher Name Karlsberg (nach dem Kaiser) lautet, diente hauptsächlich drei Zielen:

  1. Sicherung des Goldwegs: Die Burg sollte den wichtigen Goldenen Steig schützen, einen mittelalterlichen Handelsweg, über den Salz aus Bayern nach Böhmen importiert wurde und der eine entscheidende Einnahmequelle darstellte.
  2. Grenzverteidigung: Sie diente als militärischer Stützpunkt zur Sicherung der böhmischen Grenze gegenüber Bayern.
  3. Kaiserliche Präsenz: Karl IV. nutzte den Bau von Kašperk und anderen Burgen, um seine königliche und kaiserliche Macht in den entlegenen Regionen seines Reiches zu demonstrieren.

Mit der Bauleitung beauftragte Karl IV. den erfahrenen Hofbaumeister Burkhard von Hohenberg (auch bekannt als Burkhard von Putač). Die Burg wurde im Stil der Hochgotik als wehrhafte Anlage konzipiert. Charakteristisch für die Bauweise sind die zwei markanten, gleich großen rechteckigen Wohntürme (Palas), die von einer Ringmauer mit einem zentralen Hof umschlossen sind. Diese Anordnung war für böhmische Burganlagen der Zeit typisch und unterstrich die militärische Funktion. Obwohl die Burg nie als dauerhafte Residenz des Kaisers diente, erfüllte sie ihren Zweck als Verwaltungs- und Schutzbauwerk über Jahrhunderte.


Pustý Hrádek: Die Aussichtsplattform Kašperks

Wer die Burg Kašperk (Karlsberg) wirklich in ihrer gesamten geografischen und architektonischen Pracht erfassen möchte, muss den kurzen Abstecher zum Pustý Hrádek (wörtlich: Wüste Burg) unternehmen. Dieser Punkt ist kein eigenständiges Bauwerk im herkömmlichen Sinne, sondern die Ruine einer einstigen Vorburg oder Befestigungsanlage, die strategisch auf einem Hügel gegenüber der Hauptburg errichtet wurde.

Die Anlage stammt aus dem 15. Jahrhundert und diente hauptsächlich als Artilleriestellung, um die Hauptburg im Falle einer Belagerung besser verteidigen zu können. Die Kanonen konnten von hier aus effektiv Feinde unter Feuer nehmen, die versuchten, Kašperk zu stürmen.

Für den Erlebnis-Optimierer ist der Pustý Hrádek aus einem völlig anderen Grund von zentraler Bedeutung: Er bietet den besten und ikonischsten Blick auf die Burg Kašperk selbst. Vom Pustý Hrádek aus liegt die gesamte gotische Anlage – inklusive der beiden markanten Türme und der Ringmauer – perfekt im Blickfeld. Es ist die ideale Stelle, um das Panorama für den Blog einzufangen und die gesamte dramatische Lage der Kaiserburg hoch über dem Böhmerwald zu dokumentieren.

Der kurze Aufstieg zum Pustý Hrádek ist damit ein maximal effizienter Zeit-Invest auf dem Kašperk-Stopp, da er das beste Fotomotiv der gesamten Region liefert.


Top-Foto-Spot: Pustý Hrádek

Der Pustý Hrádek (wörtlich: Wüste Burg) ist für den hocheffizienten Besucher von Hrad Kašperk nicht nur eine historische Ruine, sondern die unverzichtbare Top-Adresse für die ikonische Fotografie. Diese ehemalige Artilleriestellung aus dem 15. Jahrhundert, strategisch auf einem Hügel gegenüber der Hauptburg errichtet, bietet den idealen Blickwinkel, um die gesamte kaiserliche Anlage in ihrer dramatischen Kulisse einzufangen.

Die perfekte Perspektive

Der Fotospot selbst befindet sich auf der Plattform der Ruine. Von hier aus haben Fotografen eine ungehinderte Sichtlinie auf die Burg Kašperk, die sich über die bewaldete Schlucht erhebt. Die Distanz ist perfekt gewählt, um die gotische Architektur in ihrer Gesamtheit zu zeigen: die massive Ringmauer und vor allem die zwei charakteristischen, rechteckigen Wohntürme (Palas), die das Wahrzeichen der Burg sind. Die Mauerreste der Vorburg dienen dabei als natürliche Rahmung im Vordergrund.

Fototipps für den Spätherbst (November)

Die besten Aufnahmen entstehen hier im Spätherbst, wenn die Lichtverhältnisse besonders intensiv sind:

  1. Morgenstimmung: Der frühe Morgen im November bringt oft Nebel oder tiefhängende Wolken mit sich, die sich im Tal festsetzen. Die Burg ragt dann wie eine mystische Insel aus diesem Nebelmeer hervor – ein äußerst dramatisches Motiv.
  2. Goldene Stunde: Am späten Nachmittag steht die Sonne tief im Westen und beleuchtet die gesamte westlich ausgerichtete Burgfassade frontal. Dies erzeugt warme, goldene Farbtöne auf den Steinen und kontrastiert wunderschön mit den dunkleren Schatten des Böhmerwaldes.

Der kurze Aufstieg zum Pustý Hrádek ist somit der maximal effiziente Zeit-Invest auf der Kašperk-Tour, da er das qualitativ beste Bildmaterial der gesamten Burg liefert.