Thüringen: Erfurt (August 2023)

Erfurt: Thüringens Historisches Herz und UNESCO-Welterbe

Erfurt, die Landeshauptstadt Thüringens, besticht durch eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Altstädte Deutschlands. Ihr unverkennbares Wahrzeichen ist das monumentale Ensemble aus Dom St. Marien und Severikirche, das über eine breite Freitreppe den Domplatz dominiert. Im Dom befindet sich die berühmte „Gloriosa“, die weltweit größte freischwingende mittelalterliche Glocke.

Ein weiteres architektonisches Highlight ist die Krämerbrücke, Europas längste durchgehend mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke. Sie beherbergt heute kleine Läden und Galerien. Die reiche Geschichte der Stadt, einst ein bedeutender Handelsort, spiegelt sich auch in der jüdischen Gemeinde wider. Die Alte Synagoge und die mittelalterliche Mikwe zählen seit 2023 zum UNESCO-Welterbe und zeugen von einer der ältesten jüdischen Gemeinden Mitteleuropas.

Hinzu kommen die historische Zitadelle Petersberg und das Augustinerkloster, in dem Martin Luther studierte. Im Sommer zieht die Stadt mit den DomStufen-Festspielen jährlich Tausende Besucher an.


Besuchte Spots & Highlights

Der Domplatz in Erfurt ist einer der größten und schönsten Marktplätze Deutschlands. Er bildet die monumentale Kulisse für das einzigartige Ensemble aus Dom St. Marien und St. Severi, zu denen die berühmten Domstufen hinaufführen. Der Platz ist Schauplatz für den bekannten Weihnachtsmarkt und die Domstufen-Festspiele.

Das Erfurter Domensemble besteht aus dem Dom St. Marien und der St. Severikirche, die gemeinsam auf dem Domberg thronen. Die gotischen Bauten, verbunden durch die Domstufen, bilden die markante „Stadtkrone“ und das Wahrzeichen Erfurts. Der Dom beherbergt die berühmte Glocke Gloriosa. Die Anlage ist Schauplatz für große Feste und Veranstaltungen.

Die Zitadelle Petersberg ist eine der größten und besterhaltenen barocken Stadtfestungen Europas. Auf einer Anhöhe über dem Domplatz gelegen, prägt die sternförmige Anlage die Silhouette Erfurts. Sie wurde ab 1665 als kurmainzische Hochburg erbaut und beherbergt heute die romanische Peterskirche und geheimnisvolle Horchgänge.

Eine Zitadelle (von ital. cittadella „kleine Stadt“) ist der in sich geschlossene und am stärksten befestigte Kern einer Festung oder Stadt. Sie diente der Garnison als letzter Rückzugsort bei einer Eroberung und konnte auch als Zwingburgzur Kontrolle der Stadtbevölkerung genutzt werden. Ein bekanntes Beispiel ist die Zitadelle Spandau.


Der Erfurter Domplatz: Bühne, Markt und Historisches Herz

Der Erfurter Domplatz ist mit einer Fläche von etwa 3,5 Hektar nicht nur einer der größten Marktplätze Deutschlands, sondern vor allem das historische und kulturelle Zentrum der thüringischen Landeshauptstadt. Seine majestätische Kulisse wird durch das einzigartige Ensemble von Dom St. Marien und St. Severikirche dominiert, die über die eindrucksvolle, 70-stufige Domtreppe erreichbar sind.

Der Platz selbst dient seit Jahrhunderten als Schauplatz für wichtige Ereignisse. Er war zentraler Markt- und Gerichtsplatz, bevor er in der Friedlichen Revolution 1989/90 zum Ort massiver Demonstrationen wurde.

Heute ist der Domplatz ein pulsierendes Zentrum für Großveranstaltungen: Er verwandelt sich alljährlich in einen der schönsten deutschen Weihnachtsmärkte, dient den DomStufen-Festspielen als opulente Open-Air-Bühne und beheimatet Volksfeste wie das Oktoberfest. Umrahmt von historisch restaurierten Bürgerhäusern und geziert durch den Minervabrunnen und den Erthal-Obelisken, verkörpert der Domplatz die mittelalterliche Pracht Erfurts.


Das Domberg-Ensemble: Mariendom und Severikirche

Der Domberg in Erfurt bildet das unbestrittene Wahrzeichen der thüringischen Landeshauptstadt: ein einzigartiges architektonisches Ensemble aus der Hohen Domkirche St. Marien und der benachbarten St. Severikirche. Beide Gotteshäuser thronen majestätisch über dem weitläufigen Domplatz und sind über eine monumentale Freitreppe, die Domstufen, erreichbar.

Der Dom St. Marien, dessen Ursprünge bis ins Jahr 742 zurückreichen, vereint romanische Türme, eine spätgotische Westhalle und einen hochgotischen Chor. Im Inneren beeindrucken die fast 19 Meter hohen, mittelalterlichen Glasfenster. Seine größte Berühmtheit verdankt der Dom der Gloriosa, der weltweit größten freischwingenden mittelalterlichen Glocke, die im Mittelturm hängt und für ihren reinen Klang bekannt ist.

Unmittelbar daneben erhebt sich die fünfschiffige gotische St. Severikirche, deren Bauweise und reiche Ausstattung den Domkomplex harmonisch ergänzen. Die Domstufen selbst dienen im Sommer als spektakuläre Open-Air-Bühne für die DomStufen-Festspiele, die die besondere Atmosphäre dieses historischen Ortes unterstreichen. 


Die Zitadelle Petersberg: Barocke Festung und Stadtkrone Erfurts

Der Petersberg thront als „Stadtkrone“ über Erfurt und beherbergt die Zitadelle Petersberg, eine der größten und am besten erhaltenen barocken Stadtfestungen Europas. Ihre Geschichte reicht über 1.000 Jahre zurück, beginnend mit einem Benediktinerkloster (St. Peter und Paul).

Nachdem Erfurt 1664 unter die Herrschaft von Kurmainz fiel, wurde die Zitadelle ab 1665 in neu-italienischer Manier erbaut. Die sternförmige Anlage, deren Bau durch Baumeister wie Maximilian von Welsch maßgeblich geprägt wurde, galt als uneinnehmbares Bollwerk. Zu den beeindruckendsten Merkmalen zählen das Peterstor und die unterirdischen Horchgänge, in denen Soldaten auf feindliche Tunnel gruben.

Heute ist die Zitadelle ein wichtiges Kulturdenkmal und ein beliebtes Ausflugsziel. Neben einer interaktiven Ausstellung zur Festungsgeschichte im Kommandantenhaus bietet das Plateau einen herrlichen Panoramablick über die gesamte Altstadt mit Dom und Krämerbrücke. Mit Sanierung und touristischer Erschließung, etwa durch eine Virtual-Reality-Zeitreise und barrierefreie Wege, ist der Petersberg ein lebendiges Zeugnis europäischer Festungsbaukunst geworden. 


Magisches Licht über dem Petersberg: Sonnenuntergang und Regenbogen

Der Abend über Erfurt begann mit einer feierlichen Stille, als die Sonne über dem Horizont zu versinken schien. Die gesamte Zitadelle Petersberg wurde in ein tiefes, fast glutvolles Gold getaucht. Die steinernen Bastionen und die Silhouette des Dombergs erstrahlten kurzzeitig in warmen Orange- und Rottönen, ein leiser Abschiedsgruß des Tages.

Inmitten dieser farbigen Pracht setzte überraschend ein leichter, warmer Sommerregen ein. Wie ein Wunder spannte sich daraufhin ein leuchtender Regenbogen über die historische Stadt. Seine klaren, vibrierenden Farben – von tiefem Rot bis hin zu sattem Violett – bildeten einen spektakulären Kontrast zum dunkler werdenden Himmel und dem goldenen Schein des Sonnenuntergangs. Die Zitadelle, mit ihren nun glänzenden Mauern, wurde zur stillen Zeugin dieses doppelten Naturschauspiels. Es war ein einzigartiger, magischer Augenblick, der die Ruhe der Abendstunde mit dramatischer himmlischer Schönheit vereinte.