Tegernsee: Siebenhütten & Wildbad Kreuth (18.10.25)

Herbstliche Idylle: Genusswanderung zur Siebenhütten und Wildbad Kreuth

Die Region um Wildbad Kreuth am Tegernsee bietet gerade im Herbst ein idyllisches Wandererlebnis. Ein beliebter Ausflug führt vom Parkplatz des ehemaligen königlichen Bades entlang der rauschenden Hofbauernweißach zur Almwirtschaft Siebenhütten.
Der leichte, auch für Familien geeignete Forstweg schlängelt sich durch herbstlich gefärbte Wälder und Wiesen. Das Ziel, die Alm Siebenhütten, liegt malerisch am Bach und lädt zur urigen Brotzeit ein. Kinder finden Freude an den zahlreichen Gumpen und Kiesbänken entlang des Wassers.

Auf dem Rückweg bietet sich ein unbedingter Stopp bei der Herzoglichen Fischzucht Wildbad Kreuth an. Die Tradition der Fischzucht reicht bis ins Jahr 1850 zurück, als die bayerischen Könige die Teiche anlegten, um ihre adeligen Kurgäste in Wildbad Kreuth täglich mit frischen Forellen und Saiblingen zu bewirten – darunter illustre Persönlichkeiten wie Zar Nikolaus I.

Die Zucht nutzt bis heute die klare Gebirgswasserqualität der Weißach. In den Becken tummeln sich munter die Edelfische, die Besucher entweder als frisch zubereitete Spezialität vor Ort genießen oder für den Genuss zu Hause kaufen können. Die Herzogliche Fischzucht verbindet somit kulinarischen Genuss mit der Wittelsbacher Geschichte der Region. 


Das Tal der Hofbauernweißach im Herbst

Das Tal der Hofbauernweißach bei Wildbad Kreuth verwandelt sich im Herbst in ein Paradies für Naturliebhaber. Der leichte Wanderweg, der vom Parkplatz in Wildbad Kreuth zur Alm Siebenhütten führt, wird von den leuchtenden Farben der umliegenden Laubwälder gesäumt.

Der Gebirgsbach Hofbauernweißach selbst rauscht klar und kühl über Steine und Kiesbänke, während die Sonne durch das goldgelbe Blätterdach scheint. Besonders reizvoll ist die Ruhe, die in der Spätsaison einkehrt.

Die einfache, etwa dreiviertelstündige Wanderung entlang des Flusslaufs bietet zahlreiche Gelegenheiten, am Wasser zu verweilen. Am Ende des Tals laden die Siebenhütten zur Einkehr ein, bevor der Weg zurückführt – oft vorbei an der Herzoglichen Fischzucht, wo man fangfrische Saiblinge und Forellen erwerben kann. Die Tour ist ein Klassiker, der die alpine Natur mit bayerischer Gemütlichkeit verbindet.


Siebenhütten: Urtümliche Almwirtschaft an der wilden Hofbauernweißach

Die Almwirtschaft Siebenhütten ist ein historischer und überaus beliebter Anziehungspunkt im Tal der Hofbauernweißach bei Wildbad Kreuth. Idyllisch gelegen am Zusammenfluss mehrerer Bergbäche, bietet sie ein Musterbeispiel alpenländischer Urtümlichkeit. Der Name leitet sich von den ehemals sieben Hirtenunterkünften ab, von denen heute noch traditionelle, schindelgedeckte Hütten erhalten sind.

Die leichte, familienfreundliche Wanderung vom Parkplatz Wildbad Kreuth führt entlang des rauschenden Wassers der Hofbauernweißach. Der Weg ist kurzweilig und ideal für Kinder, die an den zahlreichen Gumpen und Kiesbänken spielen können.

Historisch ist Siebenhütten eng mit dem einstigen Wildbad Kreuth verbunden. Unter König Max I. Joseph von Bayern, der das Bad 1817 erwarb, wurden hier einst bis zu 500 Ziegen gehalten, deren Molke für die Heil- und Schönheitskuren der adeligen Gäste benötigt wurde.

Heute dient die Alm als gemütliche Jausenstation und ist Ausgangspunkt für anspruchsvollere Bergtouren, etwa zum Schildenstein oder in die Wolfsschlucht. Sie bietet almtypische Brotzeiten, Käse aus regionaler Produktion und Bier aus dem Herzoglichen Brauhaus Tegernsee, was sie zum perfekten Ort für eine traditionelle Einkehr macht.


Durch den Buchenwald zum historischen Wildbad Kreuth

Wildbad Kreuth, bekannt für sein historisches Kurhaus und das heutige Bildungszentrum, ist ein beliebter Ausgangs- und Zielpunkt von Wanderungen, wobei der umgebende Buchenmischwald eine zentrale Rolle spielt.

Ein typischer Weg, der durch diese Wälder führt, ist der Beginn der Alpenüberquerungs-Etappe 2 (Wildbad Kreuth – Achenkirch) oder der Aufstieg zur Gaisalm und zur Blaubergalm. Vom historischen Wildbad aus führt ein Steig in den Wald hinein und schlängelt sich durch den Buchen- und Tannenbestand hinauf zu den Almen. Besonders im Herbst bietet der Buchenwald mit seinem goldenen Laub ein malerisches Licht- und Schattenspiel.

Auch die einfache Runde über das Alte Bad und den Kiem-Pauli-Weg zurück nach Wildbad Kreuth führt durch schattige Waldabschnitte. Diese Wege bieten nicht nur kühlenden Schatten im Sommer, sondern auch eine meditative Ruhe und den Blick auf die stattlichen Buchen.

Der Buchenwald bildet somit die grüne Kulisse für die historischen Gebäude von Wildbad Kreuth und markiert den Übergang von der flachen Talebene in die ansteigende Bergwelt der Blauberge.


Wildbad Kreuth und das Alte Bad: Ein historisches Juwel zwischen Heilquelle und königlicher Tradition

Wildbad Kreuth ist weit mehr als nur ein Ortsteil der Gemeinde Kreuth: Es ist ein geschichtsträchtiges Ensemble, das von der jahrhundertelangen Heiltradition des Tegernseer Tals zeugt. Seine Geschichte beginnt mit einer heilkräftigen Schwefelquelle, deren Wirkung der Legende nach schon im 15. Jahrhundert bekannt war, als Hirten und Bauern der Gegend Linderung suchten.

Das Herzstück dieses Erbes ist das Alte Bad, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1511 zurückreichen, als das Kloster Tegernsee das erste Badehaus errichten ließ. Gegenüber des heute weitläufigen Gebäudekomplexes liegt das revitalisierte Herzogliche Gasthaus Altes Bad, das an die Tradition anknüpft. Es bietet bayerische Traditionsküche in historischem Ambiente – dort, wo einst Könige und Zaren speisten.

Die entscheidende Wende erfuhr der Ort 1817, als König Max I. Joseph von Bayern das verwahrloste Bad erwarb und es zu einem modernen Sanatorium ausbauen ließ, um „etwas für die leidende Menschheit“ zu tun. Er errichtete das sogenannte „Neue Bad“, das später als Bildungszentrum der Hanns-Seidel-Stiftung überregionale Bekanntheit erlangte (Stichwort: Kreuther Trennungsbeschluss).

Heute dient Wildbad Kreuth als beeindruckende Event- und Tagungslocation, während das Alte Bad zusammen mit der angeschlossenen Kapelle zum Heiligen Kreuz und der nahegelegenen Herzoglichen Fischzucht ein beliebtes Ziel für Spaziergänger und Wanderer ist, die hier in die Fußstapfen der bayerischen Geschichte treten.


Herzogliche Fischzucht: Alpine Delikatessen am Bergwasserlauf

Die Herzogliche Fischzucht in Wildbad Kreuth ist eine Oase für Liebhaber regionaler Spezialitäten und ein fester Bestandteil der bayerischen Tradition. Bereits um 1850 gegründet, diente sie ursprünglich dazu, die adeligen Kurgäste des Wildbads, darunter Kaiser und Zaren, mit fangfrischem Fisch zu versorgen.

Heute liegt die Fischzucht idyllisch zwischen den Fischteichen und ist eine beliebte Einkehrstation auf dem Weg zur Siebenhütten Alm. Die Fische – hauptsächlich Forellen und Saiblinge – gedeihen im kalten, klaren Gebirgswasser der umliegenden Bäche.

Hier wird Qualität großgeschrieben: Die Fische werden in sorgfältiger Handarbeit geräuchert und gebeizt. Besucher können die Spezialitäten direkt vor Ort an den Teichen genießen oder fangfrisch für zu Hause kaufen. Die Fischzucht ist somit ein lebendiges Stück Geschichte und Genuss, das die hohe Qualität und den Wert regionaler Produkte in den bayerischen Voralpen unterstreicht.