Sachsen-Anhalt: Bernburg (Oktober 2019)

Märchenhaftes Saaletal: Bernburg (Saale) – Residenzstadt und Historie

Die über 1050 Jahre alte Stadt Bernburg (Saale), erstmals 961 urkundlich erwähnt, liegt reizvoll im Herzen Sachsen-Anhalts und teilt sich durch den Fluss Saale in Berg- und Talstadt. Historisch gesehen war Bernburg bis 1863 die bedeutende Residenzstadt der Fürsten und Herzöge von Anhalt-Bernburg.

Das alles überragende Wahrzeichen ist das Schloss Bernburg, welches auf einem hohen Sandsteinfelsen über dem östlichen Saaleufer thront. Aus einer mittelalterlichen Rundburg des 11./12. Jahrhunderts entstanden, wurde es im 16. Jahrhundert zu einem der prächtigsten Renaissanceschlösser Mitteldeutschlands umgebaut. Zum Schlosskomplex gehört der imposante, 42 Meter hohe romanische Bergfried, der auch als Eulenspiegelturm bekannt ist und die lebendige Eulenspiegel-Tradition der Stadt begründete. Heute beherbergt das Schloss ein Museum zur regionalen Geschichte.

Bernburg liegt zudem am Blauen Band der Saale und ist von Radwanderwegen wie dem Europaradweg R1 und dem Saale-Radwanderweg durchzogen. Die historische Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern, das Carl-Maria-von-Weber-Theater und das Rathaus II (ehemalige herzogliche Reitbahn) zeugen von der wechselvollen Geschichte und dem kulturellen Erbe der Kreisstadt.


Prächtiger Historismus: Das Rathaus Bernburg mit Kunstuhr

Das heutige Rathaus von Bernburg ist ein repräsentativer Historismusbau im Stil der Neorenaissance, der 1895 ursprünglich als Verwaltungsgebäude für die Sparkasse errichtet wurde. Markant ist der hohe Turm, der von einer Laterne bekrönt wird und ein älteres Portal aus einem früheren Bauwerk der Stadt integriert.

Ein technisches und künstlerisches Highlight im Inneren ist die Geographisch-Astronomische Kunstuhr von Johann Ignaz Fuchs. Dieses Meisterwerk aus dem Jahr 1878 zeigt nicht nur die lokale Zeit, sondern auch die Sternzeit, die Mondbewegung und die Zeit von 20 Weltstädten – ein echtes technisches Kleinod.

Vor der Vorderfront des Rathauses befindet sich die 1938 angelegte Blumenuhr, die das Gebäude zusätzlich schmückt. Das Rathaus fungiert heute als zentraler Verwaltungssitz der Stadt Bernburg. 


Panoramablick über die Saale: Die Aussichtsplattform am Schloss Bernburg

Die Aussichtsplattform am Renaissanceschloss Bernburg, gelegen auf einem hohen Sandsteinfelsen, bietet einen der beeindruckendsten Panoramablicke der Region. Sie befindet sich auf der ehemaligen Schlossterrasse (dem Zwinger der Burganlage) und erlaubt einen weiten Blick über das Saaletal und die angrenzenden Wälder des Krumbholzes.

Besucher genießen von hier aus die malerische Aussicht auf die tief unten liegende Saale, die Stadt Bernburg und bei klarer Sicht sogar bis zum Harzvorland.

Ein weiterer markanter Aussichtspunkt ist der mächtige Eulenspiegelturm (Bergfried) des Schlosses. Nach dem Erklimmen seiner 147 Stufen zur Türmerstube belohnt er ebenfalls mit einem umfassenden Rundblick auf die historische Architektur und das umliegende Land, wo der legendäre Till Eulenspiegel einst als Türmer tätig gewesen sein soll. Die Plattform ist ein Muss für Touristen, Fotografen und Naturliebhaber. 


Schloss Bernburg: Die Krone Anhalts mit Eulenspiegelturm

Majestätisch thront Schloss Bernburg, oft als „Krone Anhalts“ bezeichnet, auf einem Sandsteinfelsen über dem östlichen Saaleufer. Die Anlage, deren Ursprünge auf eine erstmals 961 urkundlich erwähnte Burg („Brandanburg“) zurückgehen, diente über Jahrhunderte als Residenz der Fürsten und Herzöge von Anhalt-Bernburg.

Im 16. Jahrhundert erfuhr die mittelalterliche Höhenburg einen umfassenden Umbau zu einem prachtvollen Renaissanceschloss. Der weitläufige Burghof wird dominiert vom mächtigen Bergfried aus dem 12. Jahrhundert, der heute als Eulenspiegelturm bekannt ist. Dieser Beiname geht auf die Legende zurück, dass der berühmte Schalk Till Eulenspiegel hier im 14. Jahrhundert als Turmwächter gedient haben soll. Der Turm ist eines der größten Eulenspiegel-Denkmäler Deutschlands und ein markantes Wahrzeichen.

Die Schlossanlage beherbergt heute das Museum Schloss Bernburg, welches Besuchern eine Zeitreise durch 243 Millionen Jahre Geschichte ermöglicht. Die Sammlungen umfassen beeindruckende Saurierspuren, Artefakte der Bernburger Kultur aus der Jungsteinzeit, sowie Ausstellungen zur Residenzgeschichte und Industriekultur. Mit seiner reichen Geschichte, der architektonischen Pracht und der lebendigen Eulenspiegel-Tradition ist Schloss Bernburg ein unverzichtbares Kulturdenkmal an der Straße der Romanik. 


Historisches Industriedenkmal: Die Papierfabrik Bernburg an der Saale

Die Geschichte der Papierfabrik Bernburg am Saalewehr begann 1805 mit der Errichtung einer Papiermühle durch August Hopfer. Durch die Nutzung der Wasserkraft entwickelte sich der Standort zu einer der leistungsfähigsten Produktionsstätten für Papier, insbesondere für Zeitungs- und Packpapier.

Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde die Fabrik, unter anderem durch die Gebrüder Lange, stetig modernisiert und nutzte fortschrittliche Wasserturbinen. Nach der Enteignung in der DDR wurde sie zum VEB Papierfabrik Bernburg.

Obwohl die Papierproduktion Anfang der 1990er-Jahre eingestellt wurde, lebt der Industriestandort durch ein dort installiertes Wasserkraftwerk weiter, das heute noch Strom in das Bernburger Netz einspeist. Teile der alten Fabrikgebäude stehen unter Denkmalschutz und zeugen von der langen Industriegeschichte Bernburgs. 


Oase im Grünen: Der Rosarium-Kurpark in Bernburg

Der Bernburger Kurpark, oft wegen seiner speziellen Bereiche als Rosenpark wahrgenommen, ist eine denkmalgeschützte grüne Lunge am westlichen Rand der Talstadt. Er entstand 1902 zeitgleich mit dem Bau des ehemaligen Kurhauses, als Bernburg noch Kurstadt war.

Der Park zeichnet sich durch seine vielseitige Gestaltung mit mehreren Themengärten aus, darunter ein Rosarium, ein Steingarten und ein Senkgarten, die zum Flanieren und Verweilen einladen. Obwohl in Bernburg keine traditionelle Rosenzucht betrieben wird, hat die Stadt eine starke Verbindung zur Rose.

Diese Tradition geht auf das Jahr 1968 zurück, als ein örtlicher Arzt zu einer großen Rosenpflanzaktion aufrief, um das industrielle Stadtbild zu verschönern. Daraus entwickelte sich das alljährlich stattfindende Stadt- und Rosenfest, das die blühende Pracht feiert und die Stadt bis heute prägt.