Die Hansestadt Wismar in Mecklenburg-Vorpommern ist eine bedeutende Hafenstadt an der Ostsee. Ihre historische Altstadt wurde 2002 gemeinsam mit Stralsund zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Wismar ist ein herausragendes Beispiel der Backsteingotik. Die Altstadt mit ihrem riesigen Marktplatz, der Wasserkunstund den monumentalen Kirchen St. Georgen, St. Marien (Turm) und St. Nikolai spiegelt den einstigen Reichtum als Hanse-Metropole wider.
Besuchte Spots & Highlights

Der Alte Hafen ist die maritime Keimzelle Wismars und strahlt heute historisches Hanse-Flair aus. Er dient als Liegeplatz für Traditionsschiffe wie der Poeler Kogge „Wissemara“ und ist eine beliebte Flaniermeile. Sehenswürdigkeiten sind das historische Baumhaus und das spätgotische Wassertor. Hier bieten Fischerkutter fangfrischen Fisch an und maritime Feste finden statt.

Die Frische Grube (oft nur „Grube“ genannt) ist ein historischer, künstlich angelegter Wasserlauf in Wismar aus dem 13. Jahrhundert. Er verband den Mühlenteich mit dem Hafen und diente der Trinkwasser- und Brauchwasserversorgung der Stadt. Heute prägt der Bachlauf mit seinen parallelen Straßen und dem historischen Gewölbe das romantische Stadtbild.

Das „Gewölbe“ ist ein malerisches, zweigeschossiges Fachwerkhaus aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Es steht auf zwei Tonnengewölben über der Runden Grube, einem künstlichen Wasserlauf. Einst Teil der Stadtbefestigung zur Regulierung des Wassers, ist das denkmalgeschützte rote Gebäude heute ein beliebtes Fotomotiv am Alten Hafen.

Die Marienkirche Wismar war einst die Hauptkirche der Hansestadt und ein Meisterwerk der Backsteingotik. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde das Kirchenschiff 1960 gesprengt. Heute zeugt nur noch der mächtige, 83 Meter hohe Westturm von ihrer einstigen Größe. Die Grundmauern des Kirchenschiffs sind sichtbar gemacht und der Turm dient als Aussichts- und Gedenkort im UNESCO-Weltkulturerbe.

Der Wismarer Marktplatz ist mit 10.000 m2 einer der größten und besterhaltenen Norddeutschlands. Umrahmt von historischen Giebelhäusern wie dem „Alten Schweden“ und dem Rathaus, bildet er das Zentrum der UNESCO-Welterbestadt. Sein Wahrzeichen ist die prächtige Wasserkunst im Stil der Niederländischen Renaissance, die einst die Trinkwasserversorgung sicherstellte.

Die Nikolaikirche Wismar ist ein beeindruckender spätgotischer Bau aus Backstein und die Kirche der Seefahrer. Ihr Mittelschiff ist mit 37 Metern Höhe das zweithöchste Backsteingewölbe der Welt. Sie blieb im Zweiten Weltkrieg weitgehend unzerstört und beherbergt eine wertvolle, teils barocke Ausstattung. Der Bau ist ein wichtiger Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes.
St. Nikolai: Die Kirche der Seefahrer in Wismar
Die St.-Nikolai-Kirche ist eine der drei großen Hauptkirchen der Hansestadt Wismar, deren Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Erbaut von 1381 bis 1487, gilt sie als herausragendes Meisterwerk der Backsteingotik im Ostseeraum und diente traditionell als Kirche der Seefahrer und Fischer.
Ihre monumentalen Ausmaße sind beeindruckend: Mit einem Mittelschiff von 37 Metern Gewölbehöhe verfügt St. Nikolai über das vierthöchste Kirchenschiff in Deutschland und das zweithöchste in der Backsteingotik (nach St. Marien in Lübeck). Der ursprüngliche, 120 Meter hohe Turmhelm wurde 1703 durch einen Orkan zerstört, wobei Trümmer das Langhaus beschädigten und eine Neu-Ausstattung im Barockstil notwendig machten.
Heute beherbergt St. Nikolai bedeutende mittelalterliche Kunstschätze aus den im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kirchen St. Marien und St. Georgen. Dazu gehören der spätgotische Hauptaltar von St. Georgen und die Bronzefünte (Taufbecken) aus der Marienkirche. Sie bleibt ein aktives Gotteshaus und ein faszinierendes architektonisches Zeugnis der hanseatischen Macht.
