Ulm – Gotischer Weltrekord und Donau-Romantik
Ulm, die historische Reichsstadt an der Donau, vereint auf einzigartige Weise mittelalterlichen Stolz, gotische Baukunst von Weltrang und schwäbische Lebensart. Ihr unbestrittenes Wahrzeichen und touristischer Magnet ist das Ulmer Münster. Mit einer Höhe von exakt 161,53 Metern besitzt es den höchsten Kirchturm der Welt – ein Superlativ, den es seit seiner Vollendung im Jahr 1890 hält. Der Bau, der 1377 von den Bürgern der Stadt selbst begonnen und finanziert wurde, symbolisiert den Unabhängigkeitswillen der ehemaligen Freien Reichsstadt. Wer die 768 Stufen zur höchsten Aussichtsplattform erklimmt, wird mit einem unschlagbaren Blick über die Dächer der Stadt, die Donau und bei klarer Sicht sogar bis zu den Alpen belohnt.
Doch Ulm ist weit mehr als nur ihr überragendes Münster. Direkt an der Mündung des Flüsschens Blau in die Donau liegt das malerische Fischer- und Gerberviertel. Dieses bedeutendste erhaltene Altstadtensemble verzaubert mit verwinkelten Gassen, kleinen Brücken und kunstvollen Fachwerkhäusern, die sich romantisch über dem Wasser spiegeln. Hier findet sich auch das kurioseste Gebäude der Stadt: das Schiefe Haus, ein Bau aus dem 14. Jahrhundert, das im Guinness-Buch der Rekorde als schiefstes Hotel der Welt gelistet ist.
Die Stadtgeschichte, die sich über sieben Jahrhunderte erstreckt, wird am Schwörhaus lebendig. Hier legt der Oberbürgermeister am Schwörmontag jährlich öffentlich Rechenschaft ab – eine Tradition, die an die historische Zunftverfassung der Stadt erinnert. Ebenso zeugen das historische Ulmer Rathaus mit seiner reich bemalten Fassade und die gut erhaltene Stadtmauer am Donauufer von Ulms Bedeutung als Handelszentrum. Abgerundet wird das Stadtbild durch moderne Akzente wie das Stadthaus am Münsterplatz und die Hommage an ihren berühmtesten Sohn: den Einstein-Brunnen. Ulm ist somit eine faszinierende Melange aus Historie, Weltrekorden und liebenswerter Donaumetropole.

Besuchte Spots & Highlights

Die Kronengasse liegt im malerischen Fischer- und Gerberviertel der Ulmer Altstadt. Sie beherbergt historische Gebäude, darunter das Fachwerkgiebelhaus Kronengasse 1 aus dem 14. Jahrhundert, das einst zu einem stauferzeitlichen Ministerialsitz gehörte. Die Gasse verbindet den Marktplatz mit dem Schwörhaus und trägt zum charakteristischen, mittelalterlichen Flair Ulms bei.

Das Ulmer Münster, eine der größten gotischen Kirchen Süddeutschlands, ist weltberühmt für seinen 161,53 Meter hohen Kirchturm, den höchsten der Welt. Die Grundsteinlegung erfolgte 1377 durch Ulmer Bürger, die ein eigenes Gotteshaus innerhalb der Stadtmauern wünschten.
Das Bauprojekt, das als bürgerschaftliches Gemeinschaftswerk begann, zog sich über 513 Jahre hinweg – von der Spätgotik bis zur Vollendung im Jahr 1890. Trotz des langen Baustillstands durch die Reformation und Geldmangel konnte die gotische Architektur bewahrt werden.

Das Ulmer Rathaus, ursprünglich ein Kaufhaus von 1370, besticht durch seine üppige Fassadenbemalung im Stil der Frührenaissance. Es ist zudem für seine kunstvolle astronomische Uhr (um 1520) bekannt. Im Inneren des gotischen Bauwerks, das 1944 schwer beschädigt wurde, befindet sich ein Nachbau des Fluggeräts des legendären „Schneiders von Ulm“, Albrecht Ludwig Berblinger.

Das Schiefe Haus in Ulm ist ein spätgotisches Fachwerkhaus von 1443 im historischen Fischer- und Gerberviertel, das sich deutlich zur Blau neigt. Es steht als „schiefstes Hotel der Welt“ im Guinness-Buch der Rekorde. Die Zimmer haben eine Schieflage von bis zu 40 Zentimetern, wobei die Betten zum Komfort der Gäste waagerecht ausgerichtet sind. Es ist ein charmantes Wahrzeichen der Stadt.

Das Schwörhaus in Ulm ist ein reichsstädtischer Repräsentationsbau, der zu Beginn des 17. Jahrhunderts an der Stelle der früheren Königspfalz errichtet wurde. Seine historische Bedeutung liegt im Schwörmontag: Jedes Jahr am vorletzten Montag im Juli tritt der Oberbürgermeister auf den Balkon und legt den Eid auf die Stadtverfassung (den Großen Schwörbrief von 1397) ab, mit dem Gelöbnis, „Reichen und Armen ein gemeiner Mann zu sein“.
Nach mehrfacher Zerstörung und Wiederaufbau, unter anderem mit einem barocken Giebel nach dem Brand von 1785, beherbergt das Gebäude heute das Haus der Stadtgeschichte und das Stadtarchiv Ulm. Es ist somit das Zentrum der Ulmer Verfassungstradition und des größten Stadtfeiertags.

Die Staufenmauer ist der älteste erhaltene Teil der Ulmer Stadtbefestigung und stammt aus der Stauferzeit um das Jahr 1220. Sie bildete ursprünglich die Ummauerung der damaligen Königspfalz an erhöhter Stelle. Heute ist der Mauerrest ein wichtiges Baudenkmal, das von der mittelalterlichen Frühgeschichte der Stadt Ulm zeugt. Sie befindet sich unterhalb des Weinhofs.
Das Schiefe Haus in Ulm: Guinness-Weltrekord im Fischer- und Gerberviertel
Das spätgotische Schiefe Haus in Ulm ist ein architektonisches Kuriosum und seit 1997 offiziell das schiefste Hotel der Welt (Guinness-Buch der Rekorde). Das historische Fachwerkhaus aus dem 14. Jahrhundert neigt sich durch den weichen Untergrund an der Blau um etwa zehn Grad.
Mit Schieflagen von bis zu 40 Zentimetern über die Zimmerbreite bietet es seinen Gästen ein einzigartiges Übernachtungserlebnis im malerischen Fischer- und Gerberviertel. Trotz der Schräglage stehen die Betten waagerecht – zur Beruhigung der Gäste oft mit integrierter Wasserwaage. Ein schräges Denkmal bürgerlicher Baukunst.
Ulmer Münster: Der höchste Kirchturm der Welt – Eine Bürgerkirche der Spätgotik
Das Ulmer Münster, das unbestrittene Wahrzeichen der Stadt an der Donau, ist nicht nur ein herausragendes Bauwerk der Spätgotik, sondern auch ein Denkmal bürgerschaftlichen Stolzes und Glaubens.
Seine Geschichte beginnt 1377, als die Bürger der Freien Reichsstadt Ulm den Bau beschlossen. Im Gegensatz zu vielen Domen, die von Fürsten oder Bischöfen initiiert wurden, finanzierten die Ulmer ihr Gotteshaus selbst und wollten es innerhalb ihrer schützenden Mauern errichten. Diese Haltung spiegelt sich in dem beeindruckenden Kirchenschiff wider, dessen Dimensionen bereits im Mittelalter gewaltig waren.
Weltweite Berühmtheit erlangte das Münster durch seinen Westturm, der mit exakt 161,53 Metern der höchste Kirchturm der Welt ist. Obwohl der Bau nach der Reformation im Jahr 1543 für über 300 Jahre ruhte – der Turm war damals nur etwa 100 Meter hoch – wurde er in einer zweiten Bauphase im 19. Jahrhundert fertiggestellt. Am 31. Mai 1890 fand die Vollendung statt, womit Ulm den Konkurrenten Köln übertraf und den Titel des höchsten Turms der Welt für sich beanspruchte.
Besucher können die 768 Stufen zur höchsten Aussichtsplattform (143 m) erklimmen und einen unvergesslichen Panoramablick genießen. Im Inneren beeindrucken das filigrane gotische Netzgewölbe, das reich geschnitzte Chorgestühl von Jörg Syrlin d. Ä. und die historischen Glasfenster. Das Ulmer Münster ist somit eine lebendige Kirche, die mehr als 500 Jahre Baugeschichte in Stein manifestiert.
