Neretva-Delta: Wo der Fluss das Land umarmt
Das Neretva-Delta gehört zu den faszinierendsten Flusslandschaften Kroatiens – ein grünes Mosaik aus Kanälen, Feldern und Seen, das sich weit ins Hinterland zieht, bevor der Fluss sich ins Adriatische Meer ergießt.
Die Neretva bringt fruchtbaren Schlamm aus den Bergen mit und schafft so eine üppige Kulturlandschaft, die seit Jahrhunderten landwirtschaftlich genutzt wird. Hier gedeihen Orangen, Mandarinen und Gemüse in endlosen Plantagen, die von einem Netzwerk aus Wasserstraßen durchzogen sind.
Typisch für die Region sind die traditionellen Boote, die sogenannten lađe, mit denen man auch heute noch durch das Labyrinth aus Flussarmen gleiten kann. Viele Besucher unternehmen eine Bootstour, um Reiher, Fischreiher und andere Wasservögel zu beobachten – und um die Ruhe dieser besonderen Flusswelt zu genießen.
Zwischen den Feldern leuchten die Farben der Obstgärten, und im Herbst verwandelt sich das Delta in eine leuchtend orange Oase, wenn die Mandarinen geerntet werden. Dann laden Straßenstände entlang der Hauptstraße dazu ein, die frisch gepflückten Früchte direkt von den Bauern zu kaufen.
Wer sich auf den Weg ins Neretva-Delta macht, erlebt eine andere Seite Kroatiens: eine Oase des Süßwassers zwischen Karstbergen und Meer, ein lebendiges Zeugnis des Zusammenspiels von Mensch und Natur.

Von der Pelješac-Brücke durchs Neretva-Delta bis zur Autobahn bei Ploče
Die Fahrt von der imposanten Pelješac-Brücke durch das Neretva-Delta bis zum Autobahnanschluss bei Ploče ist ein landschaftlicher Höhepunkt für alle, die von der Halbinsel Pelješac weiter Richtung Norden wollen.
Direkt nach der Brückenüberfahrt eröffnet sich eine weite Ebene, die sich deutlich vom sonst oft kargen Karstland Dalmatiens abhebt: das Neretva-Delta breitet sich wie ein grüner Teppich aus Feldern, Obstplantagen und Wasserkanälen aus.
Die Straße schlängelt sich zunächst vorbei an Gemüse- und Mandarinenfeldern. Links und rechts sieht man oft kleine Verkaufsstände mit frisch gepflücktem Obst – besonders im Herbst ein lohnender Zwischenstopp.
Kurz darauf führt die Strecke parallel zu den Flussarmen der Neretva und durch kleine Ortschaften, die von Landwirtschaft geprägt sind. Immer wieder öffnen sich Ausblicke auf glitzernde Wasserflächen, Schilfgürtel und das Mündungsgebiet, das reich an Vögeln und Fischteichen ist.
Nach etwa 15–20 Minuten erreicht man die Umgebung von Ploče, wo das Delta in die offene Lagune übergeht. Hier zweigt die gut ausgebaute Zufahrtsstraße direkt auf die Autobahn A1 ab, die Dubrovnik mit Split und dem kroatischen Inland verbindet.
Diese kurze, aber eindrucksvolle Route zeigt, wie eng hier Meer, Fluss und fruchtbares Land miteinander verwoben sind — eine ideale Verbindung von Naturerlebnis und praktischer Reiseroute.