Saale trifft Harz: Adrenalin und Mythos auf sonnigem Roadtrip
Der goldene Oktober lieferte die perfekte Kulisse für eine unvergessliche Erkundungstour ins Herz Deutschlands, den Harz. Unser Abenteuer begann in der anhaltischen Residenzstadt Bernburg an der Saale, wo wir die historischen Bauten und das majestätische Schloss Bernburg hinter uns ließen, um uns auf den Weg in die raue und beeindruckende Bergwelt zu machen. Die Route selbst war bereits ein Erlebnis, das sich vom sanften Flusstal der Saale in die dichten Wälder und steilen Hänge des Harzgebirges schlängelte.
Unser erster, atemberaubender Stopp war das Bodetal mit der Wendefurther- und der Rappbodetalsperre. Hier stießen wir auf zwei architektonische Meisterleistungen: die Staumauern und die schwindelerregende Hängebrücke Titan RT. Das intensive Blau des Stausees und die umliegenden, in warmen Farben leuchtenden Wälder schufen einen fantastischen Kontrast zum kühnen Ingenieursbauwerk. Der Gang über die längste Hängeseilbrücke ihrer Art bot Adrenalin pur und einen unvergleichlichen Blick in die Tiefe.
Von der Höhe der Talsperren führte unser Roadtrip weiter in die Sagenwelt des Harzes, nach Thale. Diese Kleinstadt ist das Tor zum legendären Bodetal, wo wir zwei der berühmtesten Aussichtspunkte besuchten: die Roßtrappe und den Hexentanzplatz. Während die Roßtrappe mit ihrer hufeisenförmigen Felsformation und dem Blick auf die wilde Schlucht der Bode beeindruckte, entführte uns der Hexentanzplatz in eine mystische Atmosphäre. Umgeben von leuchtendem Herbstlaub und unter strahlend blauem Himmel schloss dieser Roadtrip die majestätische Natur und die reiche Sagenkultur des Harzes in einer unvergesslichen Tagestour zusammen.
Harzer Superlative: Die Talsperren-Trilogie – Ingenieurskunst, Mega-Adrenalin und die Hängebrücke Titan RT
Die Region um die Rappbodetalsperre und die Wendefurth-Talsperre im Harz ist ein einzigartiges Ensemble aus monumentaler Ingenieurskunst und spektakulärem Abenteuer. Die Rappbodetalsperre, die mit 106 Metern höchste Staumauer Deutschlands, bildet das Herzstück dieses Talsperrensystems. Sie dient als wichtiger Baustein für den Hochwasserschutz und die Trinkwasserversorgung des Ostharzes und staut die Rappbode in einem malerischen, wildromantischen Tal.
Direkt parallel zur Staumauer, 100 Meter über dem Bode-Staubecken, spannt sich die Hauptattraktion: die Fußgänger-Hängebrücke Titan RT. Mit einer frei hängenden Länge von 458,5 Metern ist sie ein Weltrekordhalter ihrer Bauart. Die Überquerung auf dem Gitterrost-Laufsteg ist ein atemberaubender Adrenalinkick, der einen filigranen Kontrast zur massiven Betonmauer bildet.
Dieses Zentrum der Harzdrenalin-Erlebnisse wird ergänzt durch weitere Nervenkitzel: Vom sogenannten Gigaswing, einem Pendelsprung von der Brücke in die Tiefe, bis zur Megazipline, der größten Doppelseilrutsche Europas, die über das Rappbodetal führt.
Unterhalb der Hauptsperre liegt die Wendefurth-Talsperre. Sie ist ein integraler Bestandteil des Talsperrensystems und dient zusätzlich der Stromerzeugung durch das Pumpspeicherwerk Wendefurth. Besucher können hier die beeindruckende Technik im Rahmen von Führungen erkunden und die Dimensionen des Bauwerks aus der Nähe erleben. Das gesamte Areal vereint somit technische Faszination, Naturerlebnis und extreme Freizeitaktivitäten an einem einzigen, spektakulären Ort.

Vom Adrenalinkick der Titan RT zum Harzer Sagenland: Eine herbstliche Wanderung durch das wildromantische Bodetal zur Roßtrappe und dem Hexentanzplatz in Thale
Der Übergang von der modernen Ingenieurskunst zur tief verwurzelten Mythologie des Harzes bildet den Höhepunkt unseres Roadtrips. Nach dem Nervenkitzel an der Rappbodetalsperre und dem Blick von der Titan RT tauchten wir in das Bodetal ein – eine der spektakulärsten und sagenumwobensten Schluchten Deutschlands, die oft als „Grand Canyon des Harzes“ bezeichnet wird.

Die Wanderung entlang der Bode von der Talsperre nach Thale (ein Abschnitt des berühmten Harzer-Hexen-Stiegs) führte uns durch eine von der Natur geformte Kulisse. Die Bode hatte sich über Jahrmillionen tief in den harten Granit eingeschnitten, was zu steil aufragenden Felswänden und einer wildromantischen Szenerie führte. Das leuchtende Herbstlaub des Oktobers verstärkte die Farbenpracht des Naturschutzgebietes.

In Thale angekommen, stand die Eroberung der beiden legendären Felsplateaus auf dem Programm. Zuerst die Roßtrappe (403 m ü. M.), die ihren Namen einer mittelalterlichen Sage verdankt: Die Königstochter Brunhilde soll mit ihrem Ross von einem Felsen auf den gegenüberliegenden gesprungen sein, um dem Ritter Bodo zu entkommen – der vermeintliche Hufabdruck ist dort heute noch zu sehen. Der Aufstieg über die Schurre oder bequem per Sessellift belohnt mit einem grandiosen Blick auf die Schlucht und den gegenüberliegenden Berg.
Direkt gegenüber thront der Hexentanzplatz (454 m ü. M.), der mystischste Ort des Harzes. Der Legende nach ist er der Versammlungsort der Hexen in der Walpurgisnacht. Erreichbar über eine Seilbahn oder einen steilen Wanderweg, bietet das Plateau nicht nur einen fantastischen Panoramablick auf das Bodetal und die Roßtrappe, sondern auch Attraktionen wie die Walpurgishalle und das Harzer Bergtheater. Die Kombination aus Naturerlebnis, Adrenalin und altertümlicher Mythologie machte diesen sonnigen Oktobertag zu einem unvergesslichen Harz-Erlebnis.
