Travemünde ist der nördlichste Stadtteil der Hansestadt Lübeck und eines der bekanntesten Seebäder an der deutschen Ostseeküste. Der Ort liegt direkt an der Mündung des Flusses Trave in die Lübecker Bucht und wird oft als die „schönste Tochter Lübecks“ bezeichnet.

Hier treffen maritime Tradition und moderne Seebadkultur aufeinander. Das macht Travemünde zu einem vielseitigen Ziel:
- Maritimes Flair: Die Travepromenade und die Vorderreihe sind die zentralen Flaniermeilen, von denen aus Besucher die sogenannte „große Pötte-Show“ hautnah erleben können: Hier passieren riesige Skandinavienfähren, Frachtschiffe und Kreuzfahrtschiffe auf ihrem Weg in oder aus der Ostsee.
- Wahrzeichen:
- Die Viermastbark Passat, ein beeindruckendes historisches Segelschiff, liegt als Museumsschiff am Priwallufer vor Anker.
- Der Alte Leuchtturm (erbaut 1539) gilt als der älteste Leuchtturm Deutschlands und beherbergt heute ein maritimes Museum mit einer Aussichtsgalerie.

- Strand und Natur:
- Der breite Kurstrand und der Hauptstrand laden zum Baden ein.
- Die Halbinsel Priwall auf der Ostseite der Travemündung bietet eine ruhigere Naturlandschaft und einen weiteren Strandabschnitt.
- Nördlich von Travemünde beginnt das Brodtener Steilufer (wie zuvor beschrieben), ein aktives Kliff, das beliebte Wander- und Radwege bietet.
- Veranstaltungen: Die Travemünder Woche ist eine der größten Segelregatten der Welt und zieht jährlich im Sommer zahlreiche Besucher an.
Travemünde vereint somit historischen Charme, aktives Strandleben und hautnahe maritime Erlebnisse.

Nordermole (Travemünde-Seite)
Die Nordermole ist die bekanntere und zugänglichere der beiden Molen. Sie liegt auf der Travemünder Hauptseite, am nördlichen Ende der Strandpromenade, und ragt in die Lübecker Bucht hinaus.

- Logenplatz für Schiffe: Die Nordermole gilt als der beste Aussichtspunkt, um die großen Schiffe hautnah zu erleben, da sie hier direkt in die Travemündung einbiegen.
- Molenfeuer: Am Kopf der Mole steht ein markantes grün-weiß gestreiftes Molenfeuer (ein kleiner Leuchtturm). Es dient als Seezeichen (Steuerbord-Lateralzeichen) und wurde 2013 neu errichtet.
- Zugänglichkeit: Die Mole ist eine breite, begehbare Stein- und Betonkonstruktion und das ganze Jahr über frei zugänglich. Allerdings sollte man bei starkem Wind und hohem Wellengang wegen überkommender Gischt vorsichtig sein.

Der Fährverkehr in Travemünde – Skandinavienkai und Priwall-Fähren
Der Hafen ist auch ein hervorragender Ort, um die „dicken Pötte“ (die großen Fährschiffe, Frachter und gelegentlich Kreuzfahrtschiffe) beim Ein- und Auslaufen zu beobachten – besonders gut von der Nordermole oder der Priwallpromenade aus.
Der Fährverkehr in Travemünde spielt eine zentrale Rolle für die Region und gliedert sich in zwei Hauptbereiche: den internationalen Fährhafen (Skandinavienkai) und die lokalen Priwallfähren.
Der Skandinavienkai ist einer der größten Fährhäfen Deutschlands an der Ostsee. Er dient als wichtiger Umschlagplatz für Fracht und Passagiere zwischen Deutschland, Skandinavien und dem Baltikum.
Die Fährverbindungen sind besonders beliebt, da sie eine stressfreie Alternative zur langen Autofahrt in den Norden oder Osten bieten und die Mitnahme des eigenen Fahrzeugs (Pkw, Wohnwagen, Lkw) ermöglichen.

Der Kurstrand (Westufer)
Der Kurstrand ist das Herzstück des Seebades und liegt direkt an der breiten Strandpromenade.
- Charakteristik: Er ist ein sehr breiter, feinsandiger Badestrand, der sich direkt im Zentrum befindet. Er gilt als belebt und ist das typische Zentrum für den klassischen Badeurlaub.
- Wissenswertes: Der Kurstrand wächst tatsächlich ständig, da Sand vom nördlich angrenzenden Brodtener Steilufer durch die Ostsee angespült wird. An seiner breitesten Stelle ist er mittlerweile so weit wie ein Fußballfeld.
- Ausstattung & Aktivität: Hier finden Sie die meisten Serviceangebote, wie Strandkorbverleih, Beachvolleyballfelder, und einen großen Abenteuerspielplatz für Kinder.
- Sicherheit: Während der Badesaison (Mitte Mai bis Mitte September) wird der Strand durch Rettungsschwimmer der DLRG überwacht und ist für seine Sicherheit ausgezeichnet (Rotes Banner).
- Besonderheit: Von hier aus haben Sie den besten Blick auf die Nordermole und die ein- und ausfahrenden großen Fährschiffe.

Der Mövenstein: Findlinge und Naturstrand in Travemünde
Der Mövenstein ist ein markanter Ort an der Küste Travemündes, der als Übergang vom belebten Kurstrand zur unberührten Natur des Brodtener Steilufers dient. Der Name bezeichnet eine auffällige Felsformation in der Ostsee, die aus einer Gruppe von großen Findlingen besteht. Diese Felsen sind ein beliebtes Fotomotiv und erinnern an die eiszeitliche Entstehung der Region.

Der gleichnamige Strandabschnitt am Mövenstein ist im Vergleich zum Hauptstrand ruhiger und naturbelassener. Er liegt am nördlichen Ende der Kaiserallee und blickt auf eine lange Tradition als eine der ersten Badeanstalten Travemündes zurück. Heute zieht dieser Bereich vor allem Ruhesuchende, Spaziergänger und Hundebesitzer an, da hier nördlich der Felsformation ein ausgewiesener Hundestrand beginnt. Der Mövenstein bietet somit einen idyllischen Ort, um die maritime Atmosphäre abseits des zentralen Trubels zu genießen und den Blick auf die einzigartige Steilküste zu richten.

Der Verlauf der Promenade zum Mövenstein
Die Haupt-Strandpromenade von Travemünde verläuft entlang des Kurstrandes und ist ein moderner, belebter Fußweg mit Cafés und Geschäften. Sie endet in der Nähe der ehemaligen Seebadeanstalt.
Der Weg, der am Mövenstein vorbeiführt, ist die Kaiserallee. Sie verläuft oberhalb des Grünstrandes und des Mövensteins.
- Lage: Der Mövenstein liegt direkt am Übergang der Bebauung zum Brodtener Steilufer.
- Charakteristik: Dieser Abschnitt ist ruhiger als die zentrale Flaniermeile. Er bietet einen hervorragenden Blick auf die Ostsee und die dort liegenden Findlinge des Mövensteins.
- Weiterer Weg: Von hier aus beginnt der bekannte Wanderweg entlang des Steilufers in Richtung Niendorf, der durch seine spektakuläre Aussicht besticht.
Wichtige Punkte in diesem Bereich
- Der Mövenstein (Findling): Ein rund 80 Tonnen schwerer Findling aus Hammergranit, der als Naturdenkmal geschützt ist und zu etwa zwei Fünfteln aus dem Wasser ragt. Er gab dem gesamten Abschnitt seinen Namen.
- Parkplatz Möwenstein: Am Ende der Kaiserallee befindet sich ein öffentlicher Parkplatz.
- Lübecker Yacht-Club: In unmittelbarer Nähe liegt das Gelände des Lübecker Yacht-Clubs, was dem Bereich ein maritim-sportliches Flair verleiht.

Das Brodtener Steilufer: Dramatische Küstenlandschaft an der Lübecker Bucht
Das Brodtener Steilufer ist eines der spektakulärsten und ökologisch wichtigsten Naturdenkmäler an der deutschen Ostseeküste. Es erstreckt sich über eine Länge von etwa vier Kilometern zwischen dem Seebad Travemünde (am Mövenstein) und dem Fischerdorf Niendorf/Ostsee.
Geologie und Küstendynamik
Das Kliff, wie die Steilküste fachsprachlich genannt wird, erreicht eine Höhe von bis zu 20 Metern über dem Meeresspiegel. Es entstand während der letzten Eiszeit und besteht hauptsächlich aus Geschiebemergel und Gletschersanden.
Das Besondere am Brodtener Ufer ist seine aktive Küstendynamik: Wind, Wellen und Frost sorgen dafür, dass das Kliff ständig abbricht und durchschnittlich jährlich zwischen 50 und 100 Zentimeter Landmasse verliert. Dieses natürliche Schauspiel liefert Material, das an anderen Stellen der Lübecker Bucht wieder angeschwemmt wird und so die Strände bildet.
Wanderweg und Aussicht
Ein gut ausgebauter Wanderweg führt oberhalb des Steilufers entlang und bietet Besuchern atemberaubende Panoramablicke über die gesamte Lübecker Bucht. Von hier aus kann man bei guter Sicht bis zur Insel Fehmarn und auf die großen Schiffe blicken, die in die Travemündung zum Skandinavienkai einlaufen. Zahlreiche Bänke laden zum Verweilen und Beobachten ein.
Strandabschnitt
Der Strand direkt unterhalb des Steilufers ist ein Naturstrand, der nicht bewirtschaftet wird. Er ist steinig und liegt direkt vor der imposanten Kulisse des Kliffs. Der Zugang zum Strand ist nur an wenigen Stellen von Travemünde oder Niendorf aus möglich; es gibt keine Treppen oder Rampen entlang des Steilufers selbst. Spaziergänge unterhalb des Kliffs sind wegen der Gefahr von Abbrüchen, besonders bei Nässe oder Frost, nicht immer ratsam.
