Wetterstein: Reintal & Partnachursprung (27.07.24)

„Am Ursprung der Partnach ist nichts laut, nichts groß. Kein Schild, kein Zaun, kein Lärm. Nur das Wasser, das aus dem Berg tritt – so klar, so eiskalt, als hätte es gerade erst gelernt zu fließen. Und doch beginnt hier etwas Gewaltiges: ein Fluss, ein Tal, ein Klang, der weit nach unten reicht.“

Die Partnach entsteht aus mehreren Karstquellen im Bereich oberhalb der Reintalangerhütte auf etwa 1.400 Metern Höhe. Die Hauptquelle liegt direkt am Fuße des Plattkars, gespeist von unterirdischen Zuflüssen aus dem Zugspitzgletscher und dem Wettersteinmassiv. Der Zugang ist einfach – ein kurzer Abstecher von der Reintalangerhütte, eingebettet in eine spektakuläre, hochalpine Szenerie. Besonders eindrucksvoll ist der Quellbereich bei Schneeschmelze oder nach starken Regenfällen, wenn das Wasser sichtbar aus dem Fels „austritt“.

Oberhalb der Reintalangerhütte, eingebettet in die Schotterflanken und Karwände des Zugspitzmassivs, entspringt sie: die Partnach – ein Fluss, der tosend durch die Partnachklamm rauscht und Garmisch durchfließt, aber hier oben ganz leise beginnt.

Der Partnachursprung ist kein klassischer Quelltopf mit sprudelndem Wasser. Vielmehr handelt es sich um mehrere Karstquellen, die aus dem porösen Kalkstein des Wettersteins direkt an den Berghängen austreten. In kleinen Rinnsalen, aus Spalten und Mulden, tritt das Wasser ans Licht – klar, kalt, kraftvoll. Besonders im Frühsommer ist das Schauspiel beeindruckend: Die Schneeschmelze der Zugspitzregion füllt unterirdische Hohlräume, und das Wasser schießt plötzlich aus Felswänden, wo vorher nur trockener Stein war.

Ein schmaler Steig führt vom hinteren Bereich der Reintalangerhütte in wenigen Minuten zum Ursprung. Wer sich dort einen Moment Zeit nimmt, erkennt die stille Kraft dieses Ortes. Alles, was weiter unten laut und wild ist, beginnt hier mit einem leisen Tropfen.