Die Fahrt auf der kroatischen Autobahn A1 von Zagreb bis Ploče ist wie eine kleine Reise durch die vielfältigen Landschaften Kroatiens — vom kontinentalen Norden über das wilde Karstland der Berge bis zur glitzernden Adriaküste.
Wer in Kroatien die Autobahn von Zagreb bis an die Adriaküste bei Ploče nimmt, erlebt eine faszinierende Reise durch ganz unterschiedliche Landschaftsräume. Auf knapp 450 Kilometern wechselt das Bild immer wieder: von den weiten Flachländern Zentralkroatiens über das wilde Gebirge der Dinariden bis hin zum kargen Karstland Dalmatiens und schließlich ins fruchtbare Neretva-Delta.
Diese Fahrt ist mehr als nur eine Verbindung zwischen Stadt und Küste — sie ist eine kleine Landschaftsreise durch Kroatien, die eindrucksvoll zeigt, wie vielfältig und kontrastreich das Land ist.
Quer durch Kroatien: Landschaften entlang der A1
Kontinentales Kroatien (Slawonien / Zentralkroatien)
Ausgangspunkt ist das kontinentale Kroatien, wo rund um Zagreb weite Flachländer, grüne Felder und sanfte Hügel dominieren — eine klassische Agrarlandschaft mit Wäldern und Dörfern.
- Start in Zagreb, im weiten Flachland zwischen Save und Dinariden.
- Ebenen, Felder, sanfte Hügel.
- Typisch: grüne Agrarlandschaft, Wälder, Dörfer.
Kroatisches Hügelland
Bald wechselt das Bild: Das kroatische Hügelland mit seinen weicheren Erhebungen und ersten Ausläufern der Dinariden kündigt den Übergang ins Gebirge an.
- Bald wird die Landschaft welliger.
- Übergang ins Kroatische Hügelland und in die Vorgebirge der Dinariden.
Gebirgsregion (Lika, Gorski kotar)
In der Region Gorski kotar bestimmen dichte, dunkle Nadelwälder und teils alpine, wilde Landschaften das Bild. Weiter südlich, in der Lika, breiten sich weite Karstflächen und karge Hochebenen aus — hier beginnt das typische dalmatinische Karstland.
- Gorski kotar: dichter, dunkler Nadelwald, teils alpin, wild.
- Lika: weite Karstflächen, karge Böden, mächtige Gebirgszüge.
- Hier beginnt das typische dalmatinische Karstland.
Velebit-Gebirge
Das mächtige Velebit-Gebirge durchzieht Kroatien parallel zur Küste.
- Hohe Kalkfelsen, steile Karstflanken, urwüchsige Wälder.
- Ein UNESCO-Biosphärenreservat und eines der wildesten Gebirge Kroatiens.
Ravni kotari
Die Ravni kotari sind eine weite, offene Karstebene im Hinterland von Zadar, zwischen Velebit und der Adria.
- Mediterrane Kulturlandschaft mit Weitblick bis zur nahen Adria und zu den Inseln.
- Fruchtbare Äcker und Gärten mit Steindörfer.
Dalmatinska Zagora
Südlich davon öffnet sich die Dalmatinska Zagora, das Hinterland Dalmatiens. Schroffe Karstebenen, fruchtbare Poljen, Weinberge und Olivenhaine prägen diese charaktervolle Landschaft.
- Hinter Split und Makarska: Dalmatinsches Hinterland (Dalmatinska Zagora).
- Schroffe Karstebenen, Poljen (fruchtbare Karsttäler), Weinberge, Olivenhaine.
Neretva-Delta
Kurz vor dem Ziel verändert sich das Panorama erneut: Im Neretva-Delta weichen die kargen Karstzüge weiten Auenund Feldern — hier liegt eine der fruchtbarsten Regionen Kroatiens, geprägt von einer mediterranen Atmosphäre und endlosen Zitrusplantagen.
- Kurz vor Ploče öffnet sich die Landschaft.
- Weite Felder und Auen im Neretva-Delta — eines der fruchtbarsten Gebiete Kroatiens.
- Mediterrane Stimmung, Zitrusplantagen.
Adriaküste bei Ploče
Schließlich erreicht man die Adriaküste bei Ploče. Das leuchtende Blau des Meeres empfängt den Reisenden — ein starker Kontrast zu den durchquerten Landschaften und zugleich der perfekte Abschluss dieser Fahrt quer durchs Land.
- Schließlich: das funkelnde Blau der Adria.
- Ploče als Hafenstadt — und Tor zur Küste und nach Süddalmatien.
Gebirgsregion (Lika, Gorski kotar): Otočačko polje
Das Polje von Otočac zählt zu den landschaftlich reizvollsten Ebenen im westlichen Kroatien. Eingebettet in die von Karst geprägte Region der Lika, breitet sich dieses weite, grüne Karstpolje rund um die Stadt Otočac aus.
Im Gegensatz zur meist kargen und steinigen Umgebung zeigt sich das Otočačko polje überraschend fruchtbar und sanft. Durchzogen wird es vom Fluss Gacka, dessen glasklares Wasser in zahlreichen Karstquellen entspringt und sich gemächlich durch die Ebene schlängelt.

Die Landschaft präsentiert sich offen und weit: Wiesen, Weiden und kleine Felder prägen das Bild, eingerahmt von den bewaldeten Hügeln und Bergen der Dinariden. Über allem liegt eine ruhige, beinahe zeitlose Atmosphäre.
Das Polje ist seit Jahrhunderten ein Zentrum der landwirtschaftlichen Nutzung in der Region. Heute zieht es zudem Naturliebhaber und Fotografen an — insbesondere wegen der Gacka-Quellen und der malerischen Szenerie, die hier im Wechsel der Jahreszeiten immer neue Facetten zeigt.

Velebit-Gebirge: Vučipolje und Jasenice
Vučipolje liegt am südlichen Rand des Velebit-Gebirges, in einer Übergangslandschaft zwischen den kargen Karsthochflächen von Lika und dem Dalmatinischen Hinterland.
Vučipolje selbst liegt strategisch an der Verbindung zwischen Lika und Dalmatinska Zagora — man spürt hier den Übergang von der alpinen Gebirgsregion zum kargen Süden.
Jasenice liegt an einer wichtigen Passage zwischen Gebirge und Küste. Man spürt hier deutlich den landschaftlichen Wechsel: Hinter einem die wilden Karstberge von Velebit, vor einem die offene Weite der Adria.
Die Landschaft ist rau, eindrucksvoll und von der Wucht des Velebit-Massivs geprägt. Gerade im Bereich von Vučipoljeöffnet sich das Gebirge nach Süden und erlaubt weite Blicke über das dalmatinische Karstland bis hin zur fernen Küste.

Velebit-Gebirge & Ravni kotari: Kanal des Novigradsko more
Nach der Überquerung des Velebit-Gebirges, wo schroffe Karstflanken steil in den Himmel ragen, öffnet sich die Landschaft hin zum Küstenvorland.
Hier beginnt die Region der Ravni kotari — eine sanft gewellte, weite Karstebene, die in Richtung Küste verläuft. Trockenmauern durchziehen die Felder, dazwischen Olivenhaine, Weinberge und verstreute Dörfer.
Bald erscheint das glitzernde Band des Novigradsko more: ein fjordartiger, schmaler Kanal, in den sich das tiefblaue Wasser der Adria hineinzieht.
Zwischen den steilen Ufern und der weiten Ebene der Ravni kotari spürt man hier besonders intensiv den landschaftlichen Wechsel: vom wilden, kargen Hochkarst des Velebit hin zur mediterran geprägten Küstenzone.

Ravni kotari: Sonković
Nach dem Abstieg vom Velebit und der Fahrt durch die Ravni kotari erreicht man das raue, weite dalmatinische Hinterland — die Dalmatinska Zagora.
Die Ravni kotari sind eine weite, offene Karstebene im Hinterland von Zadar, zwischen Velebit und der Adria.
Anders als die wilden Gebirge oder schroffen Karstregionen zeigt sich hier ein weitgehend flaches bis sanft hügeliges Land mit fruchtbaren Poljen, Feldfluren, Weinbergen und Olivenhainen.
Hier, östlich von Šibenik, liegt das kleine Dorf Sonković, eingebettet in eine stille, von der Sonne gebleichte Karstlandschaft. Rund um das Dorf breiten sich typische Poljen aus — flache, fruchtbare Karsttäler, von Steinmauern eingefasst, durchzogen von Weinbergen, Olivenhainen und kleinen Feldern.
Die Landschaft wechselt hier zwischen karger Felswildnis und überraschend grünen Oasen. Vereinzelt ragen Pinien und Zypressen auf, dazwischen ziehen sich schmale Steinwege durch das Land. Sonković steht damit exemplarisch für den kontrastreichen Charakter der Dalmatinska Zagora: uralte Kulturlandschaft im Rhythmus von Hitze, Wind und kargem Boden — und nur wenige Kilometer entfernt die leuchtende Adria.

Dalmatinska Zagora: Prokljan jezero
Im südlichen Teil der Dalmatinska Zagora, nahe der Mündung der Krka, liegt der geheimnisvolle Prokljan-See(Prokljan jezero).
Er ist kein klassischer See, sondern ein flacher Brackwassersee, gespeist vom Krka-Fluss und vom nahen Meer beeinflusst.
Die Landschaft um den Prokljan zeigt den typischen Übergang von der schroffen Karstlandschaft der Zagora zur weiten, lichtdurchfluteten Küstenebene.

Dalmatinska Zagora: Vrgorsko polje
Kurz vor dem Abstieg zur Adria weitet sich bei der Stadt Vrgorac das eindrucksvolle Vrgorsko polje — eines der größten und fruchtbarsten Poljen im südlichen dalmatinischen Karstland.
Das riesige, fast völlig ebene Karstfeld wird im Frühjahr oft von Wasser überflutet und verwandelt sich in eine Art flachen See. Im Sommer erscheinen weite, grüne Landwirtschaftsflächen, gesäumt von Steinmauern und Pinien.

Neretva-Delta: Pižinovac – Vidikovac Dolina Neretve
Kurz vor Ploče öffnet sich das weite, fruchtbare Neretva-Delta — eines der landschaftlich schönsten und wirtschaftlich bedeutendsten Gebiete Kroatiens. Ein ganz besonderer Blick auf dieses faszinierende Mosaik aus Feldern, Wasserarmen und Auenlandschaft bietet sich vom Vidikovac Dolina Neretve bei Pižinovac.

Von hier aus schaut man auf die geometrischen Muster der Felder, die sich mit Wasserflächen und Kanälen abwechseln. Im Hintergrund ragen die Karstberge auf, während sich im Vordergrund das fruchtbare Delta bis zur Adriahinzieht. Besonders in den frühen Morgen- und späten Nachmittagsstunden taucht das Licht die Landschaft in ein goldenes Leuchten.

Adriaküste bei Ploče: Pelješki most
Hinter dem Neretva-Delta, wo das Land zur Küste hin immer offener wird, führt die Fahrt weiter Richtung Süden.
Hier überspannt seit 2022 die elegante Pelješki most (Pelješac Bridge) das blaue Wasser zwischen Festland und der Halbinsel Pelješac.
Die beeindruckende Brücke verbindet das kroatische Festland mit der südlichen Landeshälfte, ohne den Umweg über bosnisches Gebiet (Neum-Korridor) nehmen zu müssen.
Architektonisch ist die Pelješki most ein echtes Highlight:
- 2,4 km lang
- filigrane Pylone, die sich elegant über das Wasser spannen
- Panoramablick auf die tiefblaue Adria und die grünen Hänge der Halbinsel Pelješac
Mit der Überfahrt auf die Brücke endet die Querung des kroatischen Binnenlands symbolisch: Nach Karst, Ebenen und Flussdeltas öffnet sich hier endgültig die Weite der südlichen Adriawelt.
