Der erste Tag in den Sextener Dolomiten begann mit der Hinfahrt von Südbayern nach Südtirol. Das Wetter war anfangs etwas unbeständig und verregnet. Bei der Ankunft am Kreuzbergpass waren die Dolomiten weitgehend in dicke Wolken verhüllt. Unser erstes Etappenziel war die Berti-Hütte (Rifugio Berti).
Wo: Sextener Dolomiten / Dolomiti di Auronzo, Provinz Bozen (Bolzano) und Belluno (Südtirol/Venetien) – Kreuzbergpass / Passo Monte Croce – Berti-Hütte (BL-Veneto).
Termin: 20.08.24
Teilziele der Bergtour: Kreuzbergpass (Passo Monte Croce), 1636 m / Lago dell’Orso (Bärensee), 1767 m / Forcella Pian della Biscia, 1942 m / Ferrata Campanile Colesei / Campanile dei Colesei (Arzalpenturm), 2321 m / Rif. Berti, 1950 m.
Wetter: Unbeständiges Wetter zu Beginn mit vielen Wolken, im Tagesverlauf auflockernder und wärmer, am Nachmittag Sonne. Gegen Abend leichte Regenfälle mit zunehmender Bewölkung.
Krezubergpass – Passo Monte Croce (1636 m)
Vom Kreuzbergpass geht es die Hänge der Ski-Lifte hinauf. Von dort hat man einen schönen Blick auf den Karnischen Hauptkamm und den ersten Felswänden der Dolomiten. Bereits hier entdeckt man einige Bunkeranlagen des Gebirgskrieges von 1915 bis 1918.
Lago dell’Orso und Stalla dei Colesei
Nachdem man den ersten Anstieg über die Skihänge bewältigt hat, erreicht man das sumpfige Becken des Lago dell’Orso. Bei unserer Begehung gleicht der See vielmehr einer Sumpflandschaft. Nun folgt ein erneuter Anstieg durch Bergwäldern zur Stalla dei Colesei, einen alten Stützpunkt gelegen an einem Wiesenhang mit einzelnen Felsklötzen und Zirbenbäumen.
Forcella Pian della Biscia (1942 m)
Nachdem man die Stalla dei Colesei hinter sich gelassen hat steigt man höher auf einen Pass/Sattel (Forcella). Von der Forcella Pian della Biscia hat man einen wunderbaren Blick auf das Elferkofel-Massiv mit Südgruppe.
Für uns war dies der erste Panoramablick auf die Dolomiten. Trotz der Bewölkung war die Sicht super. Im Süden reicht der Blick weiter ins Cardore zu den anderen Dolomiten-Massiven.
Ferrata Campanile Colesei (2321 m)
Vom Sattel geht es weiter über eine alte Kriegsstraße zu einer beschilderten Abzweigung. Zur Berti-Hütte gibt es zwei Wege: einem über den Creston Popera oder über den Klettersteig zum Arzalpenturm hinauf. Wir entschieden uns für die Ferrata, die einiges an Erfahrung, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Eigensicherheit erfordert. Einige Kletterpassagen liegen in der Kategorie C/D. Der Klettersteig ist nicht zu unterschätzen. Ingesamt erklimmt man um die 300 Höhenmeter bis zum Ende des Klettersteigs. Oben angekommen hat man einen wunderschönen Weitblick über die Karnischen Alpen und den Dolomiten. Der benachbarte Arzalpenturm ist auch über die Berti-Hütte erreichbar. Dieser Zugang ist deutlich einfacher und weist keine Kletterstellen auf.
Zona Montana dei ColEsei
Nach der Anstrengung des Klettersteigs und dem dankbaren Ankommens, legten wir erstmal eine Pause ein. Die montane Zone des Arzalpenkopfes ist geprägt von felsigen Wiesen mit kleineren Schluchten. Dahinter erheben sich die zackigen Felsriesen der Elfer-Dolomiten mit Südgruppe.
Vallone Popera
Nachdem verlassen der Hochebene um den Arzalpenkopfes folgten wir den Abstieg zur Berti-Hütte. Ab jetzt befindet man sich im Hochgebirgstal Vallone Popera, einer traumhaften Alpenlandschaft, die in der 2717 m hohen Sentinella-Scharte endet, unseren morgigen Teilziel.
Creston Popera und Ex. Refugio O. Sala
Der Weg führt hinab ins Tal bis knapp zur Felskante Creston Popera. Dort stand einst der Vorgängerbau (Ex. Rifugio O. Sala) der Berti-Hütte. Es fing etwas zum Tröpfeln an und es entstand ein prächtiger Regenbogen, der sich über das weite Cadore-Tal spannt. Die Felskante bietet einen wunderbaren Blick nach Südosten hinab ins Selvapiana.
Rifugio Berti (1950 m)
Nach der doch recht langen Wanderung waren wir froh an der Hütte angekommen zu sein. Die Berti-Hütte, auch Rifugio Berti genannt, liegt auf 1.950 Metern Höhe. Sie ist von Mitte Juni bis Ende September geöffnet und bietet Platz für etwa 50 Gäste in Mehrbettzimmern und Matratzenlagern. Die Hütte ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen und Klettertouren, darunter der Aufstieg zur Dreischusterspitze und der Klettersteig „Sentiero Roghel“. Die Küche serviert traditionelle Südtiroler und italienische Gerichte. Die Hütte ist nach dem Bergsteiger Antonio Berti benannt.