Die schönsten Plätze der Erde

Ein Blog von Friedrich Maier

Insel-Urlaub auf Madeira November 2022

Die Insel Madeira im Nordatlantik war Ende Oktober/Anfang November ein Reiseziel eines einwöchigen Aufenthaltes. Die „Blumeninsel“ ist bekannt für äußerst mildes Klima und der artenreichen Vegetation. Landschaftlich stellt die Insel einen Kontrast zwischen trockener Südküste und regenreicher Nordküste dar.

Reisezeitpunkt: 30.10.22 – 06.11.22

Besichtige Städte/Sehenswürdigkeiten: Prazeres, Calheta, Funchal, Ponta do Pargo, São Vicente mit Cascata Água d’Alto, Ribeira Brava, Paul de Serra, Fanal mit Feenwald, Ribeira da Janela mit Ilhéus da Ribeira da Janela, Seixal, Ponta do Sol, Madalena do Mar, Fajã da Ovelha, Jardim do Mar, Paul do Mar, Porto Moniz, Ponta Delgada, São Jorge, Boaventura, Santana, Faial, Porto da Cruz.

Wetter: grundsätzlich warmes und wechselhaftes Wetter. An der Südküste lagen die Temperaturen zwischen +22°C und +27°C. Der Norden hingegen war mit Temperaturen zwischen +19°C und +23°C etwas kühler.

Ablauf des Urlaubes (Übersicht):

  • 30.10.22: Ankunft, Calheta und Prazeres
  • 31.10.22: Funchal und Ponta do Pargo
  • 01.11.22: Nordwestküste und Ribeira Brava
  • 02.11.22: Nordwestküste, Ponta do Sol und Madalena do Mar
  • 03.11.22: Prazeres, Paul do Mar und Jardim do Mar
  • 04.11.22: Porto Moniz
  • 05.11.22: Nordostküste
  • 06.11.22: Rückflug nach München

Südküste Madeiras (Ponta do Sol)




Tag 1: Flug und Anreise nach Prazeres


Der Abflug am Münchener Flughafen war für Mittag angesetzt. Mit direktem Flug und vier Stunden Flugzeit landeten wir auf Madeira. In Deutschland war es für Ende Oktober sehr warm und so flog man von der einen Wärme in die Nächste. Aus dem Flugzeug ausgestiegen bemerkte man sofort die salzige Meeresluft des Atlantik und den enderwirkenden Geruch. Gegen Abend verließen wir den Flughafen und fuhren zu unsere Unterkunft nach Prazeres. Einen Zwischenstop legten wir in Calheta ein. Dort gewannen wir unseren ersten Eindruck von der Insel mit ihrer tropischen Vegetation, den roten Felsenklippen und die äußerst milde Luft. An diesem Tag hat es an der Südküste stark geregnet. Am Abend kam die Sonne raus und somit entstand ein echter Gewächshaus-Geruch im Freien.



Tag 2: Funchal und Ponta do Pargo 


Die Inselhauptstadt Funchal ist das quirlige Zentrum Madeiras. Die Stadt ist geprägt von prächtigen Bauten. Die tropische Vegetation und das südländische Lebensgefühl vermitteln ein lateinamerikanisches Flair. Wuchtig sticht der dunkle Kirchturm der Kathedrale Sé hervor. Das Kircheninnere ist finster und mit prächtigen Holzkünsten ausgestattet.

Am Abend besuchten wir den berühmten Leuchtturm von Ponta do Pargo. Viele Reiseführer küren das Kap zu den Plätzen mit den schönsten Sonnenuntergängen. Ponta do Pargo ist umgeben von schroffen Felsenküsten.



Tag 3: Nordküste und Ribeira Brava


Geplant wäre ein Besuch in Fanal und seinem Feenwald gewesen. Jedoch hingen im Inselgebirge dicke Regenwolken, dadurch kam es zu heftigen Stauungsniederschlägen. Auf der Paul de Serra und Fanal regnete es recht stark, so dass ein Besuch des Feenwaldes nicht möglich war. Anschließend wäre ein Badestop in Porto Moniz angestanden, jedoch regnete es auch hier sehr stark. Grund dafür waren Regenwolken aus Nordwest, die sich an den Hängen des Inselgebirges stauten und sich kräftig abregneten. Bis nach São Vicente war das Wetter sehr regnerisch. Kurz bevor die Straße wieder ins Inselinnere nach Ribeira Brava führte gab es einen kleinen Zwischenstop an der Cascata Água d’Alto.

Der Süden war deutlich trockener und leichter bewölkt. Als Endziel des Tages galt Ribeira Brava. Das kleine Städtchen liegt an der Südküste der Insel. Der Ort hat eine malerische Altstadt.



Tag 4: Nordküste, Ponta do Sol und Madaelna do Mar


Aufgrund des schlechten Wetters am Vortag wurde erneut der Feenwald von Fanal angesteuert. Heute war das Wetter beständiger, aber wechselhaft. Die Auffahrt zur Hochebene war geprägt von dicken Wolken, sonnigen Lücken und dichten Nebel. Das Wetter auf der Paul de Serra war sehr windig und sonnig. Die Landschaft erinnert stark an die schottischen Highlands.

Nachdem man die Hochebene verlassen hat erreicht man gen Porto Moniz die Region des Berges Fanal. Dort befindet sich der berühmte Feenwald mit seinen uralten und knorrigen Lorbeerbäumen. Dort zogen vereinzelt Nebelfelder durch und verleihen den Bergwald eine mystische Atmosphäre.

Nach dem Besuch des Feenwaldes ging es gen Norden hinab zum Atlantischen Ozean in Richtung Porto Moniz. Die Bergstraße führt hinab nach Ribeira da Janela. Der kleine Bergort eröffnet den Blick auf die Nordküste zwischen Porto Moniz und São Vicente.

Vom bergigen Teil der Gemeinde führt die Straße steil hinab zu einer kleinen Bucht am Atlantik. Dort eröffnen sich die Ilhéus da Ribeira da Janela. Ein Sammelpunkt kleinere Lavainseln, die durch die Erosion des Atlantiks zu bizarren Formationen geformt wurden. Auffällig der Bucht von Janela sind die schroffen Lavafelsen und die schwarz-grüne Farbe der Tallandschaft. Der Atlantik ist dort sehr rau.

Der nächste Abstecher wäre Porto Moniz gewesen, jedoch war die Stadt restlos überfüllt und keine Parkplätze mehr vorhanden, so dass uns der Weg weiter nach Osten wieder über die Bucht von Janela bis nach Seixal führte. Seixal ist bekannt für seinen schwarzen Lavasandstrand und den direkt ins Meer mündenden Wasserfall. Der Blick von der Stadt ist fantastisch.

Weiter nach Osten führt die Straße wieder nach São Vicente und der Cascata Água d’Alto. Von dort aus ging es weiter nach Süden über die direkte Straßenverbindung nach Ribeira Brava.

Nachdem das zentrale Gebirge Madeiras durch einen Tunnel überquert wurde gelangt man direkt in das Tal von Ribeira Brava. Von dort führte die Route weiter gen Westen nach Ponta do Sol. Dieser Ort gehört zu den wärmsten Regionen der Insel. Das Zentrum wird durch farbenfrohe Häuserfassaden geprägt, die durch hohe Lavaklippen umrahmt werden.

Nachdem Besuch in Ponta do Sol führte das Städte-Hopping weiter nach Madalena do Mar. Die Ortschaft ist zersiedelter und weitläufiger als Ponta do Sol. Das Küstendorf ist umgeben von schroffen Lavafelsen und rotbraune Klippen.



Tag 5: Paul do Mar und Jardim do Mar


Geplant wäre von Prazeres aus ein Abstieg nach Jardim do Mar. Jedoch war der 1,6 km lange Wanderweg gesperrt. Zu Beginn des Abstiegs befindet sich ein Aussichtspunkt (Miradouro) auf die Weiten des Atlantiks mit Blick auf die beiden Ortschaften.

Nach dem der Abstieg nicht geglückt ist fuhren wir über die Bergstraße hinab nach Paul do Mar. Die Straße führt vorerst über kleinere Ansiedlungen des Ortes Fajã da Ovelha bevor die Route in ein schroffes Tal hineinführt. Die schmale Straße schlängelt sich den steilen Felswänden entlang und passiert einige kleinere Tunnel.

Das kleine Fischerdörfchen Paul do Mar liegt eingebettet in rostroten Lavafelsen mit schroffen Klippen und den blauen Tiefen des wilden Atlantiks. Als Sehenswürdigkeit des Ortes gilt die Kupferstatue des „Mann des Meeres“.

Weiter der Küste und durch einen Tunnel nach Osten folgend, eröffnet sich die Region um Jardim do Mar, den „Garten des Meeres“. Das schmucke Örtchen liegt am Fuße hoher Klippen und gehört zu den wärmsten Orten der Insel Madeira. Der Ort ist für seine hohen Wellen bekannt. Die Uferpromenade führt an den Betonbrandungen zum Atlantik entlang ist durch kleine Parkanlagen mit Sukkulenten geprägt.



Tag 6: Porto Moniz 


Nach dem zwei Versuche missglückt sind Porto Moniz zu besuchen, gelang ganz getreu dem Motto „alle guten Dinge sind drei“ eine Besichtigung der Ortschaft mitsamt Badestunden in den weltberühmten Lavapools. Der Atlantik war sehr rau und formte bis zu 5 m hohe Wellen, die wie donnernde Bollwerke an die steilen Klippen aufprallten. Diese Naturgewalten veranlassten einen lange zu verweilen. Das Wasser war mit +20°C noch recht warm.

Wellenimpressionen von Porto Moniz:

Nach dem Badebesuch in Porto Moniz und der fesselnden Wirkung der hohen Wellen, führte uns der Weg wieder zurück nach Süden. Über die bereits häufig befahrene Tunnelroute nach Ribeira Brava und weiter gen Westen nach Ponta do Sol, beschlossen wir einen Zwischenstopp in Tabua einzulegen. Grund hierfür war eine äußerst interessante Gärtnerei und eine atemberaubende Berglandschaft mit Terrassen und kargem Gelände. Auch hier kam aufgrund der tropischen Vegetation ein leichtes Gefühl oder eine leichte Sehnsucht nach Mittel- oder Lateinamerika auf.



Tag 7: Nordostküste und Calheta 


An den vergangenen Tagen des Aufenthaltes wurde die Nordwestküste befahren. Am letzten Tag des Urlaubes stand nun der östliche Teil der Nordküste an. Das Wetter war anfänglich recht neblig und wolkig. Die Südwestküste war in den Morgenstunden bewölkt. Auf der Fahrt gen Norden über Ribeira Brava nach São Vicente, setzte sich das neblige und wolkige Wetter fort. Erster Stopp der Route war das Örtchen Ponta Delgada. Dort regnete es an den Berghängen, während der Strand trockener war. Aufgrund des Windes entwickelten sich hohe Wellen, die donnernd an die Brandung der Küste klatschen. Der Ort wirkte aufgrund des unbeständigen Wetters wie ausgestorben.

Von Ponta Delgada aus ging es weiter nach Osten. Die ausgebaute Straße endet mit den letzten Tunnel vor Boaventura. Ab jetzt führt die Bergstraße ER101 durch das Land der Nordküste. Die Route führt durch ein tiefes Flusstal. Die Vegetation ist äußert üppig und grün. Die Landschaft gleicht einen tropischen Regenwald mit feuchten Felswänden und dicht bewaldeten Talgründen.

Die Straße führt weiter in Richtung Arco de São Jorge. Den Ort durchfahren und weiter die steilen Berghänge hinauf, eröffnet der Miradouro da Beira da Quinta einen atemberaubenden Blick auf das Gebiet von Arco de São Jorge und Ponta Delgada. Der Ausblick ist ein klassisches Postkartenmotiv der Insel und recht bekannt. Gut zu erkennen sind die terrassenförmigen Kulturlandschaften und zersiedelten Dorfstrukturen der Ortschaften. Die Orte liegen eingebettet zwischen steilen Bergtälern mit hügeligen Talgründen, während andere Dörfer sich auf kleine und schroffe Halbinseln befinden. Das Grün der Insel stellt einen schönen Kontrast zum tiefblauen Atlantik dar.

Weiter gehts vom Gemeindegebiet von Arco de São Jorge nach São Jorge. Der nächste Halt war eine Bucht am Ende eines tiefeingeschnittenen Flusstales. Der Strand von Calhau de São Jorge liegt in der Nähe eines größeren Restaurantkomplexes. Des Weiteren befinden sich dort Ruinen einer alten Mühle. Das Flusstal wird von hohen, kargen Felswänden begrenzt und sorgt somit für einen canyonartigen Charakter. An den Felswänden gedeihen Agaven und Aloen.

Der Weg führt weiter durch Santana, der Stadt mit den berühmten Bauernhäuschen aus Strohdächern. Die Route führt uns weiter über die Bergkämme nach Faial. Der Ort liegt im Flusstal Ribeira do Faial zwischen steilen Berghängen und Lavafelsen.

Die Stadt Faial liegt am Fuße des 590 m hohen Penha de Águia (Adlerfelsen). Der markante Felsen bildet eine der spektakulärsten Steilküsten der Insel.

Nachdem Besuch in Faial führt die Route vorbei am Penha de Águia nach Porto da Cruz. Der Küstenort liegt idyllisch in einem Hügelland umgeben von steilen Klippen. Im Westen liegt die Steilwand des Adlerfelsens mit einem Wasserfall. Direkt an der Küste inmitten der Bucht liegt die Furna do Porto da Cruz. Eine kleine Straße führt um die Halbinsel und eröffnet einen Blick auf die erodierte Lavaküste. Gen Osten eröffnen sich die Küstenlandschaften des Cabo de Larano. Der Ausblick reicht bis an die Ponta de São Lourenço. Die Küstenlandschaft um Porto da Cruz ist wunderschön und kann durchaus mit Hawaii verglichen werden.

Die Rückfahrt ging von Puerto Cruz über Machico auf die Schnellstraße, vorbei am Flughafen und durch Funchal, nach Prazeres. Der letzte Abend wurde in Calheta in einen noblen Restaurant ausgeklungen.

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