Rothenrain liegt auf einem kleinen Moränenzug inmitten eines kleinen Beckens. Dieses wird westlich vom Ort von der Rottach entwässert. Das Becken besteht aus weiten Moor- und Feuchtlandschaften. Östlich von Rothenrain liegt die unter Naturschutz stehende Rotbachfilz. Alle Moorflächen im Becken und in der Umgebung von Rothenrain zählen zum Schutzprogamm Natura 2000 und stellen in großes FFH-Gebiet dar. Der Teil des Moorbeckens zwischen der Rottach und Rothenrain (östliche Teil) ist seit 1995 Landschaftsschutzgebiet und wird Rotbachfilz genannt.
Natura 2000-Gebiet und FFH-Gebiet:
Das FFH-Gebiet “Moore südlich Königsdorf, Rothenrainer Moore und Königsdorfer Alm” bilden ein ca. 1070 ha großes Schutzgebiet. Grund für die Einrichtung als Natura 2000-Gebiet sind die diversen Lebensraumtypen mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten.
Lebensräume:
- Hochmoore und lebende Hochmoore
- Übergangs- und Schwingrasenmoore
- kalkreiche Niedermoore
- Kalk-(Halb) Trockenrasen
- Borstgrasrasen
- Pfreifengraswiesen
- feuchte Hochstaudenfluren
- Moorwälder
- Waldmeister-Buchenwälder
- fließende Gewässer mit flutender Wasservegetation
- kalkhaltige Stillgewässer
Schützenswerte Tier- und Pflanzenarten:
- Amphibien: Gelbbauchunke und Kammmolch
- Wirbellose: Helm-Azurjungfer, Goldener Scheckenfalter, Blauschillernder Feuerfalter, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling
- Pflanzenarten: Sumpf-Gladiole
Moorbecken der Rottach:
Von der Quelle bis zur Mündung durchfließt die Rottach ein moosiges Tal. Bei Rothenrain handelt es sich um ein größeres Moorbecken. Dort befinden sich kleinere bis größere Moorgebiete mit Feuchtwiesen, Schilfzonen, Streuwiesen und Heidelandschaften. Diese kleineren Moore stehen unter Naturschutz der FFH und werden teilweise landwirtschaftlich genutzt. Viele Moorflächen sind jedoch noch ursprünglich erhalten und von einem typischen Heidekrautteppich mit Kiefern überzogen. Das Moorbecken liegt zwischen Königsdorf und Bad Tölz und zählt zur Tölzer Moorachse.
Ein beleibter Wanderweg führt durch das Moorbecken zum Café Bolzmacher in Rothenrain. Die Moorlandschaft ist sehr vielfältig. Schilfzonen säumen sich am Lauf der Rottach und kleineren Wassergräben. Landwirtschaftlich genutzte Feuchtwiesen werden von schmalen Schilfzonen und Heidelandschaften abgelöst. Richtung Süden erheben sich die Bayerischen Voralpen mit Blick auf die Zugspitze. Die Rottach ist auffallend rot gefärbt, aufgrund des dunklen Moorwassers. Die Rottach fliest weiter gen Norden, vorbei an der Rothmühle und mündet im Hastwald in die Isar.
Umschlossen ist das Becken von Wäldern. Diese weisen je nach Bodentyp unterschiedliche Baumarten auf. Unmittelbar am Rand des Moores wachsen Moorbirken, Kiefern und Fichten. Der Waldboden ist vorwiegend sumpfig, moosig und von Heidelbeersträuchern übersäht. Weiter entfernt bilden sich Sumpfwälder aus Eschen und Erlen. Die Waldgebiete trennen die einzelnen Moore voneinander, dadurch entsteht eine Art “Flickenteppich” aus vielen kleineren Moorgebieten in einem großen Moorbecken.
Landschaftsschutzgebiet (LSG) Rotbachfilz:
Die Rotbachfilz liegt östlich von Rothenrain und wird vom Rothbach entwässert. Ein Teil steht zusammen mit der östlichen Huppenberger Filz unter Naturschutz. 1995 wurde die Rothenrainer Moore unter Landschaftsschutz gestellt. Hierbei handelt es sich um dem Teil des Moorgebiets der zwischen der Rottach und dem Ort Rothenrain liegt. Begrenzt wird das Schutzgebiet zudem von Streuwiesen.
Kommentar des Autors:
- Hinweise zu den Bildern: Alle Bilder wurden von Standorten aus gemacht, die durch erkennbare Wege erreichbar waren, somit betrat ich selbst nicht den empfindlichen und wertvollen Moorboden. Nahaufnahmen wurden mit Hilfe eines Telezoomobjektivs geschossen.