Am Wochenende des 13. und 14. Mais wurden zwei separate Tagesausflüge ins Rosenheimer Inntal unternommen. Das Wetter im Oberland war an diesem Wochenende recht kühl und sehr nass. Im Inntal hingegen war das Wetter trockner und etwas wärmer.
Tag 1: Neu-Falkenstein und Rosenheim
Der Weg ins Inntal führte uns durch das Rosenheimer Land. Wir nahmen bewusst nicht die Autobahn, sondern fuhren die Landstraße von Au bei Bad Aibling über Bad Feilnbach nach Brannenburg und weiter zur Ruine Neu-Falkenstein. Die Burg wurde vermutlich im 13. Jahrhundert von den Sigbotonen (Falkensteiner) erbaut. Nach dem Aussterben des Adelsgeschlechtes von Falkenstein wurde die Burg 1556 an Georg Hundt verkauft. 1784 brannte die Festung ab. Von der Anlage ist heute nur noch der bewohnte Wohnturm und die Grundmauern der Vorburg erhalten.
Von der Burganlage aus hat man einen schönen Blick auf die umliegenden Orte und dem nördlichen Inntal. Zu erkennen ist das gegenüber liegende Neubeuern mit seinen weinerkennbaren Burghügel. des Weiteren kann man die Ortskirchen von Flintsbach (Inn) und Nußdorf (Inn) ausmachen.
Auffällig sind die vielen Wasserfälle in der Umgebung der Burg. Allein beim betreten der Festung hört man das Bergwasser kleinere Kaskaden herabstürzen. Ein etwas größerer Wasserfall befindet sich direkt am Waldrand entlang des Wanderwegs zum Petersberg und der Hohen Asten.
Auf den Weg nach Rosenheim machten wir einen kurzen Halt an einer Seitenstraße unmittelbar unter Neubeuern, um das schöne, mittelalterliche Ortsbild der Burgstadt aufzunehmen.
Tag 2: Altenbeuern, Nußdorf und Kiefersfelden
Als erstes Ziel des 2. Tages im Inntal war Altenbeuern. Dort besichtigten wir erstmals den pittoresken Friedhof mit der alten Kirche Allerheiligste Dreifaltigkeit. Vom Friedhof aus hat man einen guten Blick auf das Schloss von Neubeuern. Beinahe fühlt man sich wie in Frankreich oder Südtirol, wenn nicht die Weinfelder fehlen würden.
Vom Friedhof aus führt ein Weg direkt zum Mühlsteinbruch nach Hinterhör. An diesem Steinbruch wurden von 1572 bis 1860 Mühlsteine aus Quarzsandstein abgebaut. Diese wurden dann schließlich auf dem Inn verschifft. Die Felswand ist mitsamt Steinbruch als Geotop geschützt. Das herausbrechen der Steine war zeitaufwendig und raffiniert: Steinhacker meißelten eine runde Rinne in der Größe, die der Mühlstein haben soll, in den Felsen. Dies dauert zehn bis 14 Tage. Danach wurden in diese Rinnen getrocknete Holzkeile gesteckt und anschließend mit Wasser übergossen, sodass das Holz aufquoll und der Fels abgesprengt wurde.
Hinterhör ist eine abgelegene Einöde mit Gutshof bei Altenbeuern. Die Region ist eingebettet in den beginnenden Höhenzügen des Samerberges. Von dort hat man zu dem einen schönen Blick auf Altenbeuern mit Kirchturm und den Schloss Neubeuern.
Von Altenbeuern ging es weiter nach Süden in die Gemeinde Nußdorf am Inn. Bevor der Mühlenwanderweg durch den Ort auf dem Plan stand, kehrten wir in eine örtliche Gaststätte ein.
Der Mühlenweg beschreibt den Wandernden die Geschichte des Ortes und der historischen Bedeutung des Handwerks im Verbund mit dem Mühlenbetrieb. Der Wanderweg ist 4,2 km lang und nimmt etwas über eine Stunde Gehzeit in Anspruch. Ingesamt 18 Tafeln (Stationen) an ehemaligen oder noch betriebenen Mühlen beschreiben die Standorte, das dort durchgeführte Handwerk und die Historie hinter den Gebäuden. des Weiteren wird der Lesende über Themen der Wasserkraft und der Technikgeschichte aufgeklärt. Der künstliche angelegte Mühlbach wird von den Bergwässern des Steinbachs gespeist.
Als Abschluss des Tages galt das südliche Inntal des Rosenheimer Landkreises. In Laufe des Tages wurde das Wetter unbeständiger und am Ende setzte kräftiger Regen ein. Die letzte Station war Kiefersfelden, die Grenzstadt nach Tirol und kleine Schwester von Kufstein. Vom Berfriedhof hat man einen schönen Blick auf das Inntal.