Die schönsten Plätze der Erde

Ein Blog von Friedrich Maier

Klima in Polen

Polen liegt im östlichen Teil Mitteleuropas und befindet sich somit zwischen zwei Einflusssphären des europäischen Festlandklimas: ozeanisch/gemäßigt und kontinental. Dadurch herrscht generell ein Übergangsklima zwischen diesen Klimazonen. In Mitteleuropas treffen trockene Luft aus Eurasien mit der feuchten Luft des Atlantiks zusammen. Es sind Klimaunterschiede von West nach Ost festzustellen. Im Norden Polens herrscht ein maritimes Klima, das durch die Lage an der Ostsee beeinflusst wird. Im Osten und Südosten herrscht hingegen ein Kontinentalklima. Als Trennlinie der Klimazonen kann die Achse zwischen der oberen Warthe und der unteren Weichsel gesehen werden. Der kontinentale Einfluss des gesamten Landes lässt sich auch durch die Dominanz des Ostwindes in den Wintermonaten Dezember und Januar untermauern.




Niederschläge


An 120 bis 160 Tagen im Jahr beträgt die Bewölkung über 80%. Mit 1700 mm pro Jahr an Niederschlägen in der Tatra, stellt die das Gebirge die feuchteste Region Polens dar. Die geringsten Niederschläge fallen mit unter 500 mm nördlich von Warschau. Im äußersten Norden Polens liegen die Niederschlagsmengen bei 650 bis 750 mm. Als regenreichste Zeit wird die Phase zwischen April und September bezeichnet. Schnee kann im ganzen Land auftreten. Im unteren Oder-Warthe-Gebiet fallen an 30 Tagen Schnee, im Nordosten, den Karpaten und Beskiden kommt an 100 bis 110 Tage Schnee herab. In den Gebirgen zählt man im Schnitt 200 Tage mit Schneefall.



Temperaturen


Die Jahresmitteltemperaturen liegen zwischen +5°C und +10°C. Am kühlsten (im Tiefland) ist es in der Pommerschen und Masurischen Seenplatte mit Jahrestemperaturen zwischen +5°C und +7°C. In den Tälern des Karpatenvorlandes, der Schlesischen und Großpolnischen Tiefebene liegen die Temperaturen bei +8°C und +10°C. Als wärmster Monat im Jahresverlauf gilt der Juli mit Mittelwerten zwischen +16°C und +19°C. Die Sommermonate sind je nach Region unterschiedlich war: im Sudetengebirge (+9°C) und der Tatra (+9°C) findet man die kühlten Sommermonate vor. An der Küste liegt der Juli-Schnitt bei +16°C, während es in Zentralpolen und in Schlesien mit über +18°C am wärmsten ist. Die Winter sind im ganzen Land kalt und streng. Frost gibt es von November bis März.



Klima nach Woiwodschaft


Nachfolgende werden die Woiwodschaften Polen aufgelistet und deren klimatischen Bedingungen kurz beschrieben. Anschließend wird von den Hauptstädten oder größeren Städten exemplarisch eine Klimatabelle angeführt, um die klimatischen Gegebenheiten tabellarisch darzustellen.


Woiwodschaft Ermland-Masuren


Die Region liegt im Übergangsbereich vom Kontinentalklima zum  ozeanischen Klima. Die Jahresmitteltemperaturen liegen zwischen +7°C und +7,5°C. Die Niederschläge summieren sich im Schnitt auf 600 mm im Jahr. Am trockenste ist das Frühjahr.

Elbląg (1991-2020):

Kętrzyn (1991-2020):

Olsztyn (1991-2020):


Woiwodschaft Großpolen


Großpolen weist ein kontinental geprägtes Klima auf. Die jährlichen Niederschläge liegen zwischen 500 und 550 mm im Jahr. In Richtung Westen wird das Klima deutlich milder. Im Norden liegen die Druchschnittstemperaturen bei unter +8°C, während diese in südlicher Richtung auf über +8,5°C steigen. Im gleichen Zuge ist die Vegetationsperiode im Süden um 12 Tage länger (228 Tage). 

Posen (1991-2020):

Piła (1991-2020):


Woiwodschaft Heiligkreuz


Die Region liegt im Südosten des Landes und weist daher ein deutlich kontinental geprägtes Klima auf. Insbesondere in den Höhenlagen herrscht ein raues Klima. Dort werden jährliche Niederschlagsmengen von bis zu 800 mm und eine Durchschnittstemperatur von maximal +7°C gemessen. Der Süden ist deutlich wärmer und niederschlagsreicher: maximal 550 mm und +8°C. Die Vegetationsperiode liegt zwischen 190 und 210 Tagen.

Kielce (1991-2020):

Sandomierz (1991-2020):


Woiwodschaft Karpatenvorland


Das Karpatenvorland weist ein kontinental geprägtes Klima auf. Dennoch weist auch das Vorland des Karpaten-Gebirges einzelne Klimazonen auf. Am mildesten ist das im östlichen Teil des Sandomirer Beckens mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von über +8°C. Im Gebirgsvorland werden +7,5°C gemessen, während in den Karpaten die Jahrestemperatur zwischen +6°C und +7°C liegt. Gleichzeitig werden dort auch die höchsten Niederschlagsmengen mit 1200 mm im Jahr erreicht. Im Vorland nehmen die Regenmengen auf 700 mm ab. In den Niederungen ist es mit 560 bis 650 mm am trockensten. Trotz der Ostlage wird die Region von Westwinden dominiert, wobei im Osten der Region der Anteil an Ostwinden deutlich ansteigt. Die Vegetationsperiode schwankt zwischen 180 Tagen (Bergen) und 220 Tagen (Niederungen).

Rzeszów (1991-2020):


Woiwodschaft Kleinpolen


Kleinpolen zählt wie das Karpatenvorland zum Südosten Polens. Auch hier herrscht bereits eine gewisse Kontinentalität vor. Dennoch unterschieden sich auch in Kleinpolen Regionen, die ein eigenes Klima aufweisen. Der Nordosten, innerhalb des Sandomirer Beckens, zählt zu den milderen Region des gesamten Landes und weist dadurch eine Jahrestemperatur von über +8°C auf. Im Kleinpolnischen Hochland liegt die Temperatur bei +7,5°C, in den Beskiden bei maximal +6°C. Auf den höchsten Bergzügen ist es mit unter 0°C am kältesten. Kleinpolen zählt zu den nassesten Regionen Polens. Im Nordosten fallen um die 600 mm Niederschlag pro Jahr, während in den Tälern die Menge auf 800 bis 900 mm ansteigt. In der Hohen Tatra werden über 1700 mm erreicht. Zugleich weist das Hochgebirge eine geschlossene Schneedecke für über 5 bis 8 Monaten im Jahr auf. In Beskiden sind es nur zwischen 4 und 6 Monaten. In den milden Regionen des Gebirgsvorlandes liegt die Vegetationsperiode bei 220 Tagen. In den Bergen sinkt dies auf unter 200 Tage, in der Tatra sogar auf unter 180 Tage.

Krakau (1991-2020):

Nowy Sącz (1991-2020):

Tarnów (1991-2020):

Zakopane (1991-2020):


Woiwodschaft Kujawien-Pommern


Das Klima ist insbesondere in den nördlichen Lagen, aufgrund der Nähe zur Ostsee stark ozeanisch geprägt. Dort sind die Temperaturen am niedrigsten und die Niederschläge am höchsten. Richtung Süden wird das Klima zunehmend milder und trockener. Gleichzeitig lässt sich von West nach Ost eine zunehmende Kontinentalität feststellen. Kujawien zählt mit einer Niederschlagsmenge von 450 bis 500 mm pro Jahr zu den trockensten Regionen Polens.

Bydgoszcz (1991-2020):


Woiwodschaft Lebus


Lebus gehört zu den wärmsten Gebieten Polens und weist im Vergleich recht milde Winter auf. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt zwischen +8,5°C und +10°C. Die Vegetationsperiode ist mit 210 bis 230 Tage im Jahr recht lang. Der Norden weist deutlich ozeanische Einflüsse der Ostsee auf. Wohingegen die Mitte und der Süden spürbar trockener und milder sind. In den letzten Jahren wird dort wieder verstärkt Weinbau betrieben. Die durchschnittlichen Niederschlagsmengen liegen bei 550 mm im Jahr. Innerhalb der Seenplatten steigt diese auf 600 mm. 

Gorzów Wielkopolski (1991-2020):

Gubin (1991-2020):

Zielona Gora (1991-2020):


Woiwodschaft Łódź


Das Klima der gesamten Region weist das klassische Übergangsklima von Zentralpolen auf. Die Niederschläge sind im Vergleich eher niedrig. In den südlichen Hügelländern fallen um die 650 mm, während der Norden mit unter 500 mm deutlich trockener ist. Die Temperaturen liegen zwischen +7°C bis über +8°C im Jahresschnitt. Die Vegetationsperiode dauert zwischen 200 bis 210 Tage an.

Łódź (1991-2020):


Woiwodschaft Lublin


Das Klima der Region ist deutlich kontinentaler Geprägt als der westlichen Teil von Polen. Die Winter sind strenger und kälter, während die Niederschläge jedoch auch etwas niedriger sind.

Lublin (1991-2020):


Woiwodschaft Masowien


Das Klima in Masowien ist überwiegend kontinental. Die durchschnittlichen Jahrestemperaturen liegen zwischen +7°C im Nordosten und bei über +9°C im Umland der Metropole Warschau. Die jährlichen Niederschlagsmengen summieren sich innerhalb der Region auf 500 bis 600 mm. Der Süden ist mit einer Menge von 420 bis 450 mm deutlich trockener. Die Vegetationsperioden weist eine Länge zwischen 195 und 205 Tagen auf.

Warschau (1991-2020):


Woiwodschaft Niederschlesien


Niederschlesien weist aufgrund seiner natürlichen Beschaffenheit auch unterschiedliche Klimate auf. Der Norden ist größtenteils gemäßigt-kontinental geprägt mit vergleichsweise hohe Durchschnittstemperaturen von über +8,5°C, eher milden Wintern und einer langen Vegetationszeit (max. 230 Tage). Der hügelige und bergige Süden (Sudeten) ist hingegen deutlich kälter, feuchter und rauer. Im Tiefland liegen die durchschnittlichen Niederschlagsmengen bei 550 bis 700 mm im Jahr, während die Sudeten eine jährliche Niederschlagsmenge von bis zu 1200 mm aufweisen.

Breslau (1991-2020):

Jelenia Góra (1991-2020):

Legnica (1991-2020):


Woiwodschaft Opole


Die Region um Opole weist ein kontinentales Klima mit warmen Sommern und kalten Wintern auf. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei über +9°C. Der durchschnittliche Niederschlags summiert sich auf unter 600 mm pro Jahr. Die Vegetationszeit ist mit 200 bis 225 Tagen recht lang.

Opole (1991-2020):


Woiwodschaft Podlachien


Podlachien weist ein vollausgeprägtes Kontinentalklima auf. Die durchschnittlichen Jahrestemperaturen liegen zwischen +6°C und +7,5°C. Somit gehört die Region zu den kühlsten Gegenden Polens. Vor allem die Winter sind hier landesweit, mit Ausnahme der Bergregionen, mit unter -5,5°C, deutlich am kältesten. Die jährlichen Niederschlagsmengen nehmen von Süden nach Norden zu und betragen zwischen 550 und 700 mm. Durch die sehr kalten Winter ist die Vegetationsperiode in Podlachien mit 190 bis 205 Tagen vergleichsweise kurz.

Białystok (1991-2020):

Suwałki (1991-2020):


Woiwodschaft Pommern


Das Klima von Pommern wird maßgeblich von der Lage an der Ostsee beeinflusst, dadurch herrscht in dieser Region ein maritim geprägtes Klima vor. Die Niederschläge und Temperaturen liegen im mäßigen Bereich. An der Küste ist das Klima am mildesten.

Danzig (1991-2020):


Woiwodschaft Schlesien


Schlesien weist aufgrund seiner natürlichen Beschaffenheit auch unterschiedliche Klimate auf. Der Norden ist größtenteils gemäßigt-kontinental geprägt mit vergleichsweise hohe Durchschnittstemperaturen von über +8,5°C, eher milden Wintern und einer langen Vegetationszeit (max. 230 Tage). Der hügelige und bergige Süden (Sudeten) ist hingegen deutlich kälter, feuchter und rauer. Im Tiefland liegen die durchschnittlichen Niederschlagsmengen bei 550 bis 700 mm im Jahr, während die Sudeten eine jährliche Niederschlagsmenge von bis zu 1200 mm aufweisen.

Bielsko-Biała (1991-2020):

Częstochowa (1991-2020):


Woiwodschaft Westpommern


Das Klima von Westpommern ist gemäßigt und gezeichnet durch die Lage an der Ostsee. Im Landesinneren lässt sich jedoch wieder ein kontinentaler Einfluss ausmachen. Der Norden und Nordwesten wird am meisten vom Seeklima der Ostsee beeinflusst. Mit zunehmender Entfernung zum Meer nimmt die Kontinentalität zu. Die Niederschläge liegen zwischen 550 und 700 mm. Die Winter sind hier am mildesten. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei +9°C. Die Vegetationsperiode liegt im Schnitt zwischen 205 und 220 Tagen.

Koszalin (1991-2020):

Stettin (1991-2020):

Świnoujście (1991-2020):

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