Die schönsten Plätze der Erde

Ein Blog von Friedrich Maier

Tagesausflug ins Werdenfelser Land am 11.08.22

Das Werdenfelser Land meint die Region um den Markt Garmisch-Partenkirchen und des oberen Loisachtals. Die Gegend liegt am Fuße des Wettersteingebirges, dem höchsten Bergzug Deutschlands.

Reisezeitpunkt: 11.08.22

Besichtige Städte/Sehenswürdigkeiten: Burgruine Werdenfels, Garmisch-Partenkirchen, Grainau mit Burgstall Hammersbach, Eibsee, Partnachklamm, Burgberg Eschenlohe und Bad Tölz mit Kalvarienberg.

Wetter: heißer Sommertag mit sonnigen Wetter.




Von Bad Tölz ins Werdenfelser Land


Von Bad Tölz ging’s über die B 472 auf die Garmischer Autobahn (A 95) nach Eschenlohe ins Werdenfelser Land. Als erste Station stand Burgrain mit der Ruine Werdenfels auf dem Plan.

Das Werdenfelser Land erstreckt sich vom Mittenwald im Süden bis hin nach Farchant im Norden. Namensgebung für die Region ist die Burg Werdenfels. Von dieser Festung sind heute noch Ruinenreste erhalten. Durch das Loisachtal führten Heeres- und Handelsstraßen, die die Handelsplätze zwischen Italien und Oberbayern verband.



Burgruine Werdenfels


Die Ruine Werdenfels von Burgrain bei Garmisch-Partenkirchen gehört zu den besterhaltenen Burgruinen des südlichen Oberbayerns. Die Burg weist eine bewegte Geschichte zwischen regen Handel, üppigem Reichtum und grauenhafter Willkür auf. Werdenfels war einst Machtzentrum der gleichnamigen Grafschaft. Die Feste war Sitz und Wohnort des Pflegers. Die Burg Werdenfels war einst feudales Machtzentrum der gleichnamigen Grafschaft. Erbaut wurde die Burg wohl zwischen 1180 und 1230. Die Erbauer sind unbekannt. Ab 1249 gehörte die Feste des Hochstifts Freising an. 1294 übergab Graf Berthold III. von Eschenlohe dem Freisinger Hochstift einen Teil seiner Grafschaft und wurde anschließend als Burghüter von “Werdenvelß”. Am Ende des 13. Jahrhunderts wurde die Grafschaft Werdenfels ausgerufen. Seit 1360 war der Machthaber über Werdenfels zugleich Richter und Pfleger. Dadurch durfte er über Leib und Leben richten. Erster Verwalter mit beiden Funktionen war Hans Kirchhaimer. Im 15. Jahrhundert kam es zu mehreren Verpfändungen. Ab dem 16. Jahrhundert wurde der bauliche Zustand der Burg immer maroder. Auch durchgeführte Renovierungen verhalfen nicht zur Besserung und so musste der Sitz nach Wang verlegt werden. Ab 1676 war die Burg so hinüber, dass diese als Steinbruch verwendet worden ist. Seit 1822 spricht man von einer Ruine.



Von Werdenfels nach Garmisch-Partenkirchen


Als nächstes Ziel stand die Partnachklamm an der Skisprungschanze von Garmisch-Partenkirchen an. Aufgrund des Kaiserwetters war der Besucheransturm sehr hoch und wir haben keinen Parkplatz mehr gefunden. Dadurch folgte eine Art “Plan B”. Wir entschieden spontan Richtung Grainau und dem Eibsee zu fahren, um gegen Abend einen zweiten Versuch für die Besichtigung der Partnachklamm zu starten.



Grainau mit Burgstall Hammersbach


Grainau liegt am Fuße der Zugspitze in der Bergregion des Wettersteingebirges. Im Gemeindegebiet liegt auch der weltberühmte Eibsee. Durch den Ort fließen der Hammersbach und der Krepbach. Der Ort wurde 1305 als “Gruenawe” (= grüne Aue) im Freisinger Urbar erwähnt. Am Aufstieg zur Höllentalklamm steht eine Kapelle, dahinter befindet sich der Burgstall der einstigen Burg Hammersbach. Die abgegangene Burg war wohl ein spätmittelalterlicher Wohnturm auf dem Turmanger bei Hammersbach. Die Höhenburg wurde um 1416 erbaut und 1720 abgebrochen. Letzte Burgreste wurden im 19. Jahrhundert abgetragen. Von der Burg ist nichts mehr erhalten. Als Herren der Burg galt die Familie Hamerspach. 

Nach der Besichtigung des Burgberges, der in Wirklichkeit weniger spektakulär aussieht, aber eine rege Geschichte aufweist, ging’s weiter an den Eibsee.



Eibsee


Der Eibsee ist ein 4,8 ha großer und 26 m tiefer Bergsee mit zwei Gewässerteilen: Untersee und Weitsee. Die beiden Seeteile werden nur von einer 50 m breite und ca. 0,5 m tiefe Engstelle getrennt. Über diese Engstelle führt eine kleine Brücke mit Wanderweg. In näherer Umgebung liegen kleinere Stillgewässer. Die geologisch höchstinteressante Seeregion unterhalb der Zugspitze ist während dem Ende der Würm-Kaltzeit entstanden, als sich der Isar-Loisach-Gletscher zurückzog und eine Senke hinterließ. Dieses Becken füllte sich nach und nach mit Wasser. Zwischen 1700 v. Chr. und 1400 v. Chr. kam es zu einem Bergsturz mit einer Fläche von 13 km² und einen Volumen von 350 Mio. m³. Dabei entstand die heutige Landschaft.

Auch am Eibsee waren die Parkplätze ausnahmslos überführt. Wir hatten aber Glück und konnten eine kleine Parklücke noch aufwändig machen. Wir umrundeten den gesamten See auf einer Wanderstrecke von 8 km. An einer Seebucht bei der Scheibeninsel (Nordwestufer) haben wir eine Rast eingelegt und sind ins durchaus angenehm kühle Nass des Sees gesprungen.



Zurück nach Garmisch und zur Partnachklamm


Gegen Abend kam wir wieder nach Garmisch-Partenkirchen zurück. Die Parkplatzsituation an der Partnachklamm war deutlich entspannter, so dass eine Besichtigung der spektakulären Schluchtenlandschaft möglichen. Im Frühjahr strömt mit Wucht das Schmelzwasser hindurch, im Sommer lassen sich Naturfreunde von der besonderen Atmosphäre der Partnachklamm bezaubern. Denn wenn an beiden Seiten Felswände auf einer Strecke von gut 700 m rechts und links an manchen Stellen über 80 m hoch und sehr steil aufragen, löst das neben Faszination auch Beklemmung aus.



Von Garmisch nach Eschenlohe 


Nach dem Besuch der Partnachklamm ging der Ausflug weiter nach Eschenlohe. Während der Fahrt zum Ort färbte die Abendsonne die Landschaft in ein warmes Licht. Ziel des Aufenthalts war der Burgberg von Eschenlohe. Der Ort selbst liegt am Ausgang des Loisachtals in das Alpenvorland. Im Süden erheben sich die Gipfel des Estergebirges. Nördlich schließt sich das Muranuer Moos an.



Burgstallberg von Eschenlohe (Vestbühl)


Der Burgberg von Eschenlohe (Vestbühl, Vestbühel, Vestbichel) war einst Standort einer Höhenburg mit Spornlage. Erbaut wurde die Burg Mitte des 12. Jahrhunderts von den Grafen von Eschenlohe. 1157 wurde der Burgadel erstmals bezeugt. Zwischen 1208 und 1228 wurde die Feste ausgebaut. Als weitere Besitzer gelten das Hochstift Freising (1294), das Hochstift Augsburg (1325) und das Kloster Ettal (1332). Die Festung wurde im 14. Jahrhundert abgebrochen. 1680 wurde die Ruine gänzlich beseitigt. Von der Burganlage ist noch der Hauptwall, zwei Gräben mit Wallsprugen sowie Grundmauerreste und Stollen erhalten. Auf dem Burghügel befindet sich heute die Kapelle St. Nikolaus, zu deren Bau Steine der Burgruine verwendet wurden. 



Zurück nach Bad Tölz


Nach der Besichtigung der Burg von Eschenlohe ging es zurück über die A95 nach Sindelsdorf und von dort aus weiter auf die B 472 nach Bad Tölz. Zur Abenddämmerung ging es nach einer guten Stärkung auf den bekannten Kalvarienberg mit seinen traumhaften Blick ins Isarwinkel und dem Karwendel-Gebirge.

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