Die schönsten Plätze der Erde

Ein Blog von Friedrich Maier

Naturpark Karwendel

Großer Ahornboden

Der Alpenpark Karwendel umfasst beinahe das gesamte Karwendelmassiv und ist mit einer Fläche von 727 km² der größte Naturpark Österreichs. Schöne Hütten wie die Falkenhütte mit sehr netten Wirtsleuten und Mitarbeitern, das Karwendelhaus, Hallangerhaus und Bims Alm. Auch dort liegen die berühmten Engalmen und die riesige Laliderer Wand. Der höchste Berg des Karwendels ist die Birkkarspitze (2749 m) und nach dem Karwendelhaus geht das Gebirge sofort in das Wettersteingebierge über, wo der höchste Berg Deutschlands ist, nämlich die Zugspitze (2962 m).


Geographie und Landschaft:

Der Naturpark gehört dem Bundesland Tirol (Österreich) an und liegt direkt an der Grenze zu Bayern (Deutschland). Im Naturpark Karwendel entspringt die Isar. Viele Bäche, wie der Rißbach, entspringen im Herzen des Karwendels. Der Inn und die Isar zählen zu den zwei großen Flüssen des Parks. Beide Flüsse entwässern das Gebirge und schließen den Karwendel in ihr Einzugsgebiet mit ein. Zu den landschaftlichen Highlights zählt der Große Ahornboden mit den Engalmen, sowie die Laliderer Wände und das Rißbachtal, aber auch die Wolfsklamm bei Vomp und das weite Wandernetz ziehen Besucher und Bergsteiger aus aller Welt an.

Lage:

Als selbständiger Gebirgsstock wird das Karwendel im Süden durch das Inntal zwischen Zirl und Jenbach begrenzt. Im Westen bildet das Seefelder Plateau, im Norden die Isar im Osten der Achensee die naturräumliche Begrenzung des Karwendels. 15 Gemeinden haben Anteil am Naturpark. Die am stärksten frequentierten Zugänge sind Hinterriß- Eng, Scharnitz mit den Karwendeltälern, Pertisau mit Falzthurn- und Gerntal sowie das Halltal.

Gipfel:

Das Karwendel ist im wahrsten Sinne des Wortes gipfelreich, nicht weniger als 125 Gipfel über 2000 m Höhe prägen das markante Erscheinungsbild, vor allem die vier in west-östlicher Richtung verlaufende Gebirgsketten, Nordkette, Gleirsch-Halltallkette, Hinterautal-Vomperkette und Nördliche Karwendelkette. Deren bekanntester Erschließet war Freiherr Hermann von Barth, der im Sommer 1870 als Alleingänger 88 Gipfel im Karwendel bestieg, darunter zahlreiche Erstbesteigungen wie die Birkkarspitze (2749 m), dem höchsten Berg des Alpenpark Karwendel. Im zu Ehren wurde am Kleinen Ahornboden ein Denkmal errichtet.

Almen:

Neben den schroffen Gebirgsstöcken und Wildflüssen zählen die 101 Almen zu den landschaftsprägenden Elementen im Alpenpark Karwendel. Nahezu 7000 Rinder verbringen ihren Sommer auf einer Alm im Karwendel. Um die traditionelle Almwirtschaft zu erhalten, unterstütz der Alpenpark die Bewirtschafter beim Erhalt von traditionellen und typischen Almgebäuden, beim Rücksichtnahme auf Moore, Feuchtflächen und spezielle Weisentypen. Bewirtschafter mit Gespür für die Natur werden im Rahmen der Almprämierung ausgezeichnet.

Plumsjoch (1921 m) mit Almen und Plumsjochhütte

Wälder:

Aktuell sind etwa 50% des Karwendels bewaldet. Trotz der Präsenz des Menschen und seiner Nutzungen kontre sich das Karwendel bis heute eine Fülle von naturkundlich interessanten Waldgesellschaften bewahren, die in ihren Standortansprüchen, Erscheinungsbildern und Lebensgemeinschaften nicht unterschiedlicher sein könnten: Die Palette riecht von den sehr trockenheitsliebenden Wäldern entlang der Matrinswand, wo sogar südliche Arten wie die Mannaesche eine Heimat finden, über “klassische” Fichten-Tannen-Buchenwäldern im Halltal, Eibenbeständen im Vomperloch bis hin zu Spirkenvorkommen in Hinterautal. In den neun bisher ausgewiesenen Nauturwaldreservaten mit insgesamt 474 ha wird auf jegliche forstliche Nutzung verzichtet.

Rißbachtal

Wasser:

Der Wasserreichtum im Alpenpark wird laufend von über 350 Quellen im Karwendel gespeist. Die größten davon wie die Mühlauer Quellen schütten mehr als 500l/s Wasser aus. Aufgrund des geringen Verkarststungsgrades und der langen Verweildauer im Berg von 8 bis 15 Jahren besitzt das Karwendelwasser eine ausgezeichnete Qualität. 10% des Wassers dienen der Trinkwasserversorgung der Karwendelregion, dass sich im Karwendel immer noch Wildflüsse wie Isar und Rißbach ausdehnen dürfen, verdanken wir den großen nicht besiedelten Bereichen. Unverdaute Flüsse sind in Mitteleuropa selten geworden. Diese bieten Heimat für viele Tier- und Pflanzenarten, wie Flußuferläufer, Uferspinne oder Deutsche Tamariske.

Rißbach bei der Hagelalm


Klima:

→ Klima im Naturpark Karwendel

Im Naturpark Karwendel findet man unterschiedliche Klimazonen und Klimaregionen vor. Die Klimazonen reichen vom mild-gemäßigten Klima im Inntal zu den rauen Gefilden der Bergregionen über 2000 m. Vor allem im Winter herrscht im Naturpark erhöhte Lawinengefahr, im Frühjahr zur Schneeschmelze kann es zu spontanen und heftigen Überschwemmungen kommen, der Sommer ist bekannt für  wechselhaftes Wetter mit heftigen Gewittern und im Herbst kann es bereits im September zu Schnee und Frost kommen.

Engalmen (1227 m):


Natur:

Aufgrund der klimatischen und topographischen Gegebenheiten verfügt das Karwendel über einen überdurchschnittlich hohen Anteil an natürlichen Lebensräumen wie Urwäldern und Wildflüssen und beherbergt eine hohe Artenvielfalt: 1305 Pflanzenarten und 3300 Tierarten wurden bisher nachgewiesen. Jedes Jahr kommen neue hinzu. Das Karwendel besitzt aber auch eine 130jährige alpintouristische Geschichte und wir jährlich von ca. 1,1 Millionen Menschen besucht. Klassische Nutzungsformen wie Alm- und Forstwirtschaft, sowie die Jagd spielen eine wichtige Rolle und prägen das Gebiet seit Jahrhunderten.

Naturschutz:

Er gehört zu den ältesten Schutzgebieten der Ostalpen und ist als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen. Der Naturpark setzt sich aus 3 Naturschutz-, 2 Ruhe-, und 6 Landschaftsschutzgebieten zusammen. 2009 wurde das Karwendelgebiet zum Naturpark erklärt.


Panorama vom Hochleger (1723 m) auf das Enger Tal mit Gipfel der Hinterautal-Vomper-Kette und Gamsjochgruppe.

Panorama vom Hochleger (1723 m) in Richtung Südwesten.

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