Am Montag den 25.09.17 unternahmen wir eine Radtour von Bad Aibling nach Berbling, weiter nach Bad Feilnbach, durch die Sterntaler Filze, Kolbermoor und wieder zurück nach Bad Aibling. Im Grunde genommen fährt man auf den Grund des glazialen Rosenheimer Sees. Heute ist der Seegrund ein über 400 km² großer Kessel der sich von Wasserburg, zu den Alpen und von Feldkirchen-Westerham bis zum Inn erstreckt. Die Radtour dauerte insgesamt 6 Stunden. Rast legten wir bei einer Wirtschaft in Bad Feilnbach ein.
Berbling:
Berbling ist ein Stadtteil von Bad Aibling in Bayern. Es liegt südlich von Aibling am Weiherbach und hat sich seinen dörflichen Charakter bis heute weitgehend erhalten.
Heilig-Kreuz-Kirche:
Die Heilig-Kreuz-Kirche in Berbling wurde nach der Mitte des 18. Jahrhunderts im Stil des Rokoko geschaffen. Sie gehört zum Dekanat Bad Aibling im Erzbistum München und Freisingund feiert ihr Patrozinium am 14. September. Die von einer Mauer umgebene Kirche wird im Volksmund auch als „Kleine Wies“ bezeichnet. Der Maler Wilhelm Leibl lebte von 1878 bis 1892 in Berbling. In der Berblinger Kirche malte er drei Sommer lang das Gemälde Drei Frauen in der Kirche. Modell saßen Anna Staber und Maria Buchner aus Berbling sowie Maria Vogl aus Mietraching. Das Original befindet sich in der Hamburger Kunsthalle, eine Kopie hängt in der Berblinger Kirche.
Veteranenkapelle von Kreuzhub:
Die Gedenkkapelle St. Maria des Krieger- und Veteranenvereins Kematen-Dettendorf bei Kreuzhub wurde im Jahr 2013 eingeweiht.
Bad Feilnbach:
Bad Feilnbach ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Rosenheim am Fuße des Wendelsteins. Als bekanntes Moorheilbad wurde die Gemeinde bereits im Jahr 1973 mit dem Prädikat „Bad“ ausgezeichnet. Seit dem 19. Jahrhundert waren die Moorvorkommen die Grundlage für einen kontinuierlichen Ausbau der Kur- und Gesundheitseinrichtungen. Die anerkannten Heilerfolge des „schwarzen Goldes“ bei den verschiedensten Krankheiten waren die Basis für die Entwicklung zu einer bekannten Kur- und Fremdenverkehrsgemeinde. Aufgrund seiner waldreichen Umgebung und des milden Klimas wird Feilnbach als das „Bayerische Meran“ bezeichnet. Als Heilkurort ist das gesamte Gemeindegebiet anerkannt mit Ausnahme der Gemeindeteile der ehemaligen Gemeinde Dettendorf.
Sterntaler Filze:
Die Sterntaler Filze ist ein Moorgebiet südlich von Bad Aibling, Kolbermoor und Rosenheim. Die Filze ist Teil der Rosenheimer Stammbeckenmoore. Zu dem ist das Feuchtgebiet ein Überbleibsel des riesigen glazialen Rosenheimer Sees. Heute lässt sich der Grund des Sees gut erkennen, da der Seegrund eine Ebene bildet in der Rosenheim, Bad Aibling, Kolbermoor und Feldkirchen-Westerham liegt. In der Sterntaler Filze wurde über 150 Jahren Torf abgebaut. In der Region wird die Torferde, als „schwarzes Gold“ bezeichnet. Sie diente als Heilmittel in den Kurhäusern, zudem wurden die Torfquadern getrocknet und für Heizgut verwendet. Im Jahr 2005 wurde beschlossen, dass die schwarze Torfwüste geflutet wird. Ab 2005 leitet man das Renaturierungsprojekt ein, um das sensible Ökosystem des Moores wieder herzustellen. Bereits heute leben dort viele Sumpfvögel, wie Sterntaucher oder Eisvögel. Zudem wurde ein kleiner Entdeckungspfad eingerichtet, der auch für Kinder geeignet ist. Ein „Holzsteg“ führt über den sumpfigen Waldboden und führt zu einem kleinen Aussichtspunkt. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf die weite Ebene des ehemaligen Torfabbaugebiets, das seit 2005 geflutet wurde. Heute erkennt man eine weite Wasserfläche in der abgestorbene Bäume herausragen. Die Wiederherstellung der Natur wird von Natura 2000 unterstützt.
Westerndorf bei Rosenheim:
Der kleine Ort liegt westlich von Rosenheim und beherbergt eine der schönsten Kirchengebäude in Bayern. Die Kirche St. Johannes Baptist und Heilig Kreuz sticht mit seinem zwiebelförmigen Kirchenbau sofort ins Auge. Der auf kreisrundem Grundriss erbaute Hauptraum wird von einer gewaltigen Zwiebelkuppel gekrönt. Das Dach gilt als „Deutschland größtes Zwiebeldach“ und zählt zu den „größten freitragenden Holzkuppelkonstruktionen Europas. Der viereckige Unterturm stammt vom Vorgängerbau und ist 22 m hoch, die Höhe des achteckigen Aufbaus beträgt 11 m, die Höhe der Turmzwiebel 12 m. Damit ist der Turm über 40 m hoch. Auf der Turmspitze ist eine Turmkugel mit Wetterfahne und doppelarmigem Kreuz zu sehen. Die Zwiebelkuppel erreicht eine Höhe von 20 m, der Innenraum ist 11 m hoch. Das ursprünglich mit Holzschindeln, heute mit Naturschiefer gedeckte Dach wird von einer eisenfreien Holzkonstruktion getragen.
Kolbermoor:
Kolbermoor ist eine Stadt im bayerischen Alpenvorland im oberbayerischenLandkreis Rosenheim. Die noch relativ junge Stadt hat ihren Ursprung im Jahr 1859 mit dem Bahnanschluss an die Bayerische Maximiliansbahn. Dank der günstigen Verkehrsanbindung und der Wasserkraft des Flusses Mangfall entstand 1863 die Baumwollspinnerei Kolbermoor, die ihren Betrieb 1993 einstellte. 1876 eröffnete im Norden von Kolbermoor auf einer ehemaligen Presstorffabrik das Tonwerk Kolbermoor, das bis 2005 Dach- und Mauerziegel hergestellt hat.
Manfallkanal von Kolbermoor nach Bad Aibling:
Parallel zur Mangfall führt der Mangfallkanal nach Bad Aibling. An der Ostseite des Kanals fand vor wenigen Jahren der schreckliche Zugunfall statt. Heute stehen viele Gedenktafeln am Wegrand, der mit bunten Blumen überwachsen ist. Eine weitere Reaktion des Unfalls war, dass man den Forstweg verbreitete, da zu Zeiten des Unfalls keine Feuerwehrfahrzeuge den Weg passieren konnten. In Kolbermoor selber wurde ein Hochwasserschutz angebracht.
Impressionen während der Fahrt:
Eindrücke während der Radtour:
Meine Reise begann bereits um 08:00 Uhr in der früh. Um 08:10 Uhr ging der Meridian von Holzkirchen nach Bad Aibling. Die Fahrzeit dauerte eine gute halbe Stunde. Während der Fahrt durchquert man die Hügellandschaften des Oberlandes, dann passiert man das Mangfalltal und zu guter letzt fährt man in die Ebene des Rosenheimer Sees, wo auch Bad Aibling liegt. Das Wetter war wunderschön mit goldenen Sonnenschein und leichten Nebelschwaden. Die Endstation der Zugfahrt war Bad Aibling-Kurpark. Nun führt der Weg entlang der Mangfall, um auf den Radweg nach Bad Feilnbach zu gelangen. Der Radweg führt an Berbling vorbei. Dieser Ort ist einen Abstecher wert, da dort die Hl. Kreuz-Kirche steht. Diese Wallfahrtskirche wird auch, als “Klein-Wies” bezeichnet. Dort malte der Künstler Maler Wilhelm Leibl sein berühmtes Gemälde. Das Gemälde zeigt drei Frauen im unterschiedlichen Alter. Im Vordergrund erkennt man eine jüngere Frau in bayerischer Kirchentracht. In der Mitte sitzt eine ältere Dame die ein Kirchengebetsbuch in den Händen hält. Im Hintergrund erkennt man eine Dame die betend auf der Bank sitzt. Erstaunlich ist die Genauigkeit des Gemäldes. Es erschient fast so, als ob das Bild fotografiert wurde. Vor allem lässt sich die exakte Abbildung an den Trachtenhut der jüngeren Frau feststellen. Von Berbling führt der Weg weiter nach Dettendorf. Der Radweg führt weiter Richtung Berge. Immer wieder öffnet sich ein schöner Blick auf den Wendelstein und andere Voralpenberge. Kurz vor Dettendorf liegt eine kleine Kapelle. Die Gedenkkapelle St. Maria des Krieger- und Veteranenvereins Kematen-Dettendorf bei Kreuzhub wurde im Jahr 2013 eingeweiht. An der Südseite befindet sich eine kleine Bank. Zudem flattern viele Tagpfauenaugen auf den Sträuchern, Mauern und Wiesen. Nach einer kleinen Rast führt der Weg weiter nach Bad Feilnbach. Kurz vor Bad Feilnbach fährt man entlang des Pfades “Auf Gottes Spuren”. Irgendwann überquert man eine kleine Brücke und kommt kurze Zeit später in Bad Feilnbach an. In Bad Feilnbach legten wir eine große Rast ein und kehrten in einem Gasthaus ein. Nach zwei Stunden Pause geht es weiter in die Sterntaler Filze. Diese wunderbare Naturlandschaft lässt kaum erahnen, dass sich dort noch 2005 eine weite und schwarze Torfwüste befand. Hier wurde über hundert Jahre Torf abgebaut, dass als Heilmittel diente. Heute erstreckt sich ein riesiger See im Herzen des Naturschutzgebietes, dort leben viele Vögel. Von der Filze geht es Richtung Westerndorf. In Westerndorf liegt das größte Zwiebelkirchendach Europas und stellt ein Architektonisches Wunder dar. Von hier geht es nach Kolbermoor. Dazwischen ist man nicht weit von Rosenheim entfernt. In Kolbermoor legten wir eine Pause ein. Inzwischen ist es 15:00 Uhr und Zeit für Kaffee und Kuchen. Zum Schluss ging es entlang des Mangfallkanal nach Bad Aibling.