Die schönsten Plätze der Erde

Ein Blog von Friedrich Maier

Wetterextreme Österreich

Das Klima in Österreich lässt sich nach der deskriptiven Klassifikation der feucht-warmgemäßigten Zone zuordnen. Im Westen und Norden Österreichsherrscht ozeanischer beeinflusstes, oft von feuchten Westwinden geprägtes Klima vor. Im Osten überwiegt hingegen pannonisch-kontinentaleres, niederschlagsarmes Klima mit heißen Sommern und kalten Wintern. Besonders in den Südalpen ist der Einfluss niederschlagsreicher Tiefdruckgebieteaus dem Mittelmeerraum spürbar.



Temperaturextreme


Höchstgemessene Temperatur

Die höchsten Temperaturen an den heißesten Tagen im Jahr werden meistens im äußersten Osten Österreichs, am Übergang zur Pannonischen Tiefebene, oder in tief gelegenen Alpentälern unter Föhneinfluss gemessen. Die österreichische Rekordtemperatur wurde in Bad Deutsch-Altenburg mit 40,5 °C im Jahr 2013 verzeichnet.


Tiefste gemessene Temperatur

Der absolute Negativrekord in den Niederungen von −36,6 °C in Stift Zwettl (505 m Seehöhe) aus dem Jahr 1929 reicht an die 1905 am Sonnblick-Observatorium (3106 m Seehöhe) gemessenen −37,4 °C heran. Experimentelle Einzelmessungen in räumlich nicht repräsentativen Ungunstlagen bestätigten noch wesentlich tiefere Werte: −52,6 °C im Winter 1932 in der DolineGrünloch (1270 m Seehöhe) bei Lunz sind auch alpenweiter und mitteleuropäischer Kälterekord.


Niedrigste jährliche Durchschnittstemperatur

Die Kältepole Österreichs sind inversionsbedingt häufig im Lungau und im oberen Murtal, im mittleren Ennstal, in den Beckenlandschaften Unterkärntens oder im oberen Waldviertel zu finden. Die tiefsten Temperaturen erreichen dort Werte wie auf den Dreitausendern. 


Höchste jährliche Durchschnittstemperatur

Die wärmste Stadt Österreichs ist Wien. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 11,8°C. Auch in der Region Burgenland befinden sich Ort mit einer hohen Durchschnittstemperatur, wie Neusiedl am See (11,3°C).

Wien – Innere Stadt (1991-2020)

Neusiedl am See (1991-2020)


Niederschlagsextreme


Nassester Ort

Bei den häufigen West- bis Nordwestlagen liegen der Bregenzerwald und die gesamtenNördlichen Kalkalpen (von den Lechtaler Alpen über den Karwendel, Hochkönig, Dachsteinund das Tote Gebirge bis hin zu Hochschwab und Ötscher) im Luv. Ähnliches gilt an der Südgrenze Österreichs (in den Karnischen Alpen und den Karawanken), die bei Anströmung aus dem Mittelmeerraum intensive Stauniederschläge erhalten. Gemeinsam mit den zentralalpinen Hohen Tauern erreichen die gemessenen Jahresniederschlagssummen in den genannten Regionen im langjährigen Durchschnitt um 2000 mm, vereinzelt an die 3000 mm. Speziell im mittleren Bregenzerwald registrieren selbst die Tallagen im Mittel 2300 mm Jahresniederschlag.

Schoppernau (1981-2010)


Trockenster Ort

Im Gegensatz dazu erhalten das östliche Waldviertel (bes. unteres Kamptal), das Weinviertel (bes. Laaer Ebene), das Wiener Becken und das Nordburgenland weniger als 600 mm Niederschlag im Laufe eines Jahres. Als niederschlagsärmster Ort Österreichs kann Retz mit knapp unter 450 mm genannt werden.

Retz (1991-2020)


Weitere Wetterextreme


Sonnigster Ort

Winterliche Inversionswetterlagen sind oft durch zähe Hochnebeldecken gekennzeichnet. Über der typischen Nebelobergrenze liegen in der Regel die Orte mit der längsten Sonnenscheindauer, so etwa die Terrassen im Tiroler Mittelgebirge, in den Niederen Tauern und in den Eisenerzer Alpen sowie entlang der Südabdachung der Kärntner Mittelgebirge, mit bis zu 2100 Sonnenscheinstunden im Jahr und einem relativ hohen Anteil im Winter. Fast ebenso sonnenscheinreich aber mit relativ günstigster Besonnung im Sommerhalbjahr sind das Gebiet und den Neusiedler See, das Marchfeld, Teile des Weinviertels und das zentrale Waldviertel mit durchschnittlich rund 1850 bis 2100 Sonnenstunden.


Schattigster Ort

Während also im Winter in vielen tiefgelegenen Gebieten Österreichs Nebel die Einstrahlungsverhältnisse wesentlich einschränkt, ist dies im Sommer durch vermehrte Quellbewölkung im Gebirgsraum der Fall. Insgesamt am geringsten ist die jährliche Sonnenscheindauer mit unter 1500 Stunden in weiten Teilen der Nordstaugebiete. In stark abgeschatteten Nordwänden sind noch wesentlich kleinere Jahressummen möglich.

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