Die schönsten Plätze der Erde

Ein Blog von Friedrich Maier

Leipzig (SN-L) Klima

Leipzig liegt in der gemäßigten Klimazone, im Übergangsbereich vom ozeanischen Klima Westeuropas zum Kontinentalklima Osteuropas. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 8,4 °C und die mittlere jährliche Niederschlagsmenge 507 mm (Mittel 1972–2001). Im Mittel im gleichen Zeitraum gibt es 77 Tage mit Frost, 48 Sommertage und über zehn heiße Tage. Der meiste Niederschlag fällt in den Sommermonaten Juni bis August mit einem Spitzenwert von 58.6 mm im August. Im Februar fällt der geringste Niederschlag mit 27 mm, in den anderen Wintermonaten liegt er etwa bei 30 mm.

Niederschlag:

Der Regenschatten des Harzes erreicht im Leipziger Stadtgebiet seine südöstliche Grenze. Nach Süden schließen sich die Regenstaulagen des Erzgebirges an. Dies äußert sich in einem bedeutenden Niederschlagsgradienten in der Umgebung der Stadt, aber auch innerhalb des Stadtgebietes. Am trockensten ist der Norden Leipzigs, der meiste Niederschlag fällt im Südraum der Stadt, wobei die Jahresdifferenz etwa 100 mm beträgt. Zum Vergleich: In der vollständig im Regenschatten liegende Stadt Halle (Saale) fallen nur etwa 450 mm Niederschlag im Jahr. Im Jahr gibt es ca. 7 Gewittertage.

Temperaturextreme:

Der bisher heißeste Tag war der 9. August 1992 mit 38,8 °C, der kälteste der 14. Januar 1987 mit −24,1 °C.


Klimatabelle der Klimastationen im Leipziger Stadtgebiet:

Leipzig-Stötteritz (1991-2020):

Infoclimat

Leipzig-Schkeuditz (1991-2020):

Infoclimat


Extremwerte:

Jährliche Extremtemperaturen:


Chronik der Wetterereignisse:

1987: Die niedrigste aufgezeichnete Temperatur wurde am 14. Januar 1987 mit −24,1 °C erfasst.

2006: Am 16. Juni 2006 kam es zu einem schweren Unwetter mit teils faustgroßen Hagelkörnern. Dieses Hagelunwetter verursachte in Leipzig und Umgebung massive Schäden. Der Schaden beruhte sich im Millionenbereich. Die gleiche Unwetter verursachte in Mecklenburg-Vorpommern bei Massow einen F2-Tornado. Neben den Hagelschlägen kam es noch zu hohen Regenmengen mit Überflutungen.

2012: Am 19.06 entwickeltet sich eine “klassische” Superzelle bei und in Leipzig. Die Blitzrate schwankte von 2 bis 10 Blitzschlägen pro Minute.

2013: der Juni 2013 war bekannt für das enorme Hochwasser. In Leipzig, Dresden und Chemnitz wurde die Hochwasserstufe 4 ausgesprochen.

2017: Am 29.05 und 30.05 entwickelten sich heftige Superzellen mit hohen Blitzschlägen und Großhagel. Hinzukommend kam es zu einem Downburst mit zerstörerischen Kräften, der zu enorme Schäden anrichtete. Die Superzelle zog von Kassel weiter nach Nordthüringen bis nach Nordsachsen. Die Superzelle erreichte Leipzig und Grimma am 30.05.

2018:

Unwetter: eine Gewitterzelle verursachte am 11.04 in der Messestadt einen Hagelschlag mit einer Korngröße von 1 cm (manche aus ca. 2 cm). Bei Chemnitz entwickelte sich eine Funnelcloud.

Dürre: Wie fast in ganz Ostdeutschland, so herrschte auch in Leipzig eine extrem Dürre. Die ohnehin schon geringen Niederschlagsmengen, aufgrund der Lage im Harzer Regenschatten, wurde die Situation durch häufig ausbleibenden Tiefdruckgebiete und Niederschlägen noch weiter verschärft. Pro Jahr fallen um die 600 mm in Leipzig (Messstation: Leipzig-Holzhausen; Zeitraum: 1998-2018), jedoch wurde im Jahr 2018 nur knapp die Hälfte der durchschnittlichen Menge erreicht.

2019: Das Jahr 2019 übertraf in vielerlei Hinsicht die Extremwerte von 2018 und den Jahren davor. In diesem Jahr wurden neue Rekordtemperaturen gemessen und die Dürre verschärfte sich weiterhin. Hinzukommend entwickelten sich heftige Unwetter.

Sturmtiefs: Das Sturmtief “Eberhard” hatte am 10/11.03 eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Am Flughafen wurden Böen von bis zu 123 km/h registriert. Aufgrund der hohen Windgeschwindigkeiten wurden Bäume entwurzelt und Dächer abgedeckt. Hinzukommend wurden  Autos stark beschädigt. Es kam zu Verunglückenden.

Unwetter: Am 12.06 wurde der Raum Leipzig und Mittelsachsen von einer zerstörerischen Superzelle heimgesucht. Vor allem der Raum Döbeln und Leisning waren betroffen. Zahlreiche Straßen und Wege wurden stark überflutet. In manchen Kellern stand das Wasser bis zu 2 m. In Leipzig selbst kam es ebenfalls zu starken Überflutungen. In Stadtgebiete kam es zu einem brenzligen Hagelschlag mit Korngröße bis zu 4 cm. Hinzukommend kam es zu starken Sturmböen (Flughafen Leipzig/Halle: max. 78 km/h). Heftiger waren die Böen an der Grenze zu Sachsen-Anhalt.

Hitzewellen: Im Juni 2019 wurde für Leipzig ein neuer Juni-Hitzerekord aufgestellt. Die Messstation Leipzig-Holzhausen verzeichnete eine Temperatur von +38,4°C. Der höchste Rekordwerte  wurde in Leipzig am 30. Juni 2019 mit +38,7 °C gemessen.

Dürren: Die oberen Bodenschichten (25 cm) wiesen eine schwere Dürre auf, jedoch ab einer Tiefe von 1,8 m verschärft sich die Wasserknappheit zunehmend. Selbst die Bodenfläche lag im zu trockenen Bereich. Zu beachten ist, dass die Dürreausmaße und -auswirkungen je nach Standort in Leipzig variieren. Im Auwald sind bisher nur eher weniger Austrocknungserscheinungen zu verzeichnen, da die Bäume direkt mit dem Grundwasser verwurzelt sind. In den städtischen Grünanlagen litten eher die älteren Bäumen. Vor allem Flachwurzler sind von der Trockenheit stark betroffen. Es kam zu absterben von Ahorn-, Fichten-, und Rotbuchen.


Einzelnachweise:

  1. Normales et records climatologiques 1991-2020 à Leipzig – Infoclimat. URL. – abgerufen am 2021-07-04.
  2. Normales et records climatologiques 1991-2020 à Leipzig-Schkeuditz – Infoclimat. URL. – abgerufen am 2021-07-04.

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